Dieser Artikel wurde am 25. Mai 2011 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Die vierten Erdgespräche, heuer in den Redoutensälen der Wiener Hofburg, sind vorüber. Mit 700 Besuchern vor Ort…
Dieser Artikel wurde am 25. Mai 2011 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die vierten Erdgespräche, heuer in den Redoutensälen der Wiener Hofburg, sind vorüber. Mit 700 Besuchern vor Ort und dazu einem Livestream-Angebot im Web ist die Veranstaltung zu einem echten Schwergewicht geworden.

Die heuer von 32 freiwilligen Mitarbeitern getragenen Erdgespräche 2011 haben stark an Publikumsinteresse gewonnen. Beim ersten Mal konnte Initiatorin Angie Rattay 130 Zuhörer für die Vortrags- und Netzwerkveranstaltung zu verschiedenen Themen rund um Nachhaltigkeit begeistern. In der vierten Auflage 2011 in der Wiener Hofburg folgten schon 700 Besucher dem Ruf. Darüber hinaus wurden die Vorträge live im Internet übertragen, um auch jenen, die es nicht nach Wien geschafft hatten, einen Zugang zu den Vorträgen zu ermöglichen.

Wer es schaffte, konnte beim Netzwerken mit Gleichgesinnten und den Größen des Umweltschtzes ein absolut biologisches Buffet genießen: Unter den Köstlichkeiten aus biologischem Anbau fanden vor allem die nachhaltig hergestellte Zotterschokolade und klares Wasser in Bechern aus Maisstärke regen Zuspruch.

Die Sprecher

Die Erdgespräche laden die interressierte Öffentlichkeit ein, mit internationalen Experten in Dialog zu treten. Die Beiträge der geladenen Sprecher informieren über aktuelle Entwicklungen in Forschung und Umweltschutz und geben getreu dem Motto „Bottom Up“ – „Sei selbst die Veränderung, die du sehen willst“ – Impulse, selbst zu handeln.

Yann Arthur Bertrand

Yann Artur Bertrand, studierter Biologe und Produzent des Filmes HOME (Gratis Online), Fotograf, Aktivist und goodplanet.org – CEO, rief zu einer “ethischen Revolution” auf: “Wir sind nicht schuld, aber wir sind verantwortlich”, erinnerte er noch einmal daran, dass es an jedem Einzelnen liegt, die Gegebenheiten auf dem Planeten Erde zu verändern. Der Film HOME ist der erste weltweit, der ausschließlich aus der Luft gedreht wurde.

Andreas Graf von Bernstorff

Andreas Graf von Bernstorff, Umweltschützer und Großgrundbesitzer (6.400 Hektar) aus Gorleben, hätte 1978 sein Land an den deutschen Staat verkaufen sollen, damit dort ein nukleares Entsorgungslager errichtet werden könnte. Er lehnte ab – seither wird um das Gebiet gestritten, denn es wurde längst zum Entsorgungszentrum erklärt. 2010 wurde vom Bundestag eine Enteignung der Salzrechte beschlossen, nachdem von Bernstoff 1983 auch den Kauf der “Nießbrauchsrechte” des Salzstocks Gorleben abgelehnt hatte.

Ledum Mitee

Ledum Mitee ist ein nigerianischer Jurist und Aktivist. Er ist Mit-Gründer und seit 1995 Präsident der Organisation “Movement for the survival of Ogoni people” (MOSOP). Die Organisation kämpft für die Rechte der rund 500.000 Ogonis im ölverseuchten Nigerdelta. 1994 wurden 16 Ogoni-Aktivisten für 9 Monate festgenommen. Sieben – darunter Mitee – wurden freigesprochen, acht – darunter Mit-Gründer Ken Saro Wiwa – zum Tod verurteilt und gehängt.
Ledum Mitee hat den Kampf weitergeführt.

Cameron Sinclair

Den Abschluss des Vortragsteiles bei den Erdgesprächen 2011 übernahm der in London geborene Cameron Sinclair. Er gründete 1999 mit Partnerin Kate Stohr die Organisation Architecture for Humanity (AfH). Die beiden brachten auch das Buch “Design Like You Give A Damn: Architectural Responses to Humanitarian Crises” heraus. 2006 gründete Sinclair das Open Architecture Network (OAN), das mit einem Netzwerk von über 40.000 Experten und 60 Zweigstellen in 25 Ländern durch innovatives und nachhaltiges Design weltweit Lebensbedingungen verbessern soll – mit interessanten Projekten wie etwa dem “Haus vom Himmel“.

Auch im Jahr 2012 sollen wieder Erdgespräche stattfinden – wer mithelfen will, kann sich online melden. Die Anmeldung ist noch nicht geöffnet

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