Das Meereis schmilzt im Sommer immer schneller – doch eine Region ist hartnäckiger als die anderen: die letzte Eisfläche!
Dieser Artikel wurde am 5. Oktober 2021 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Der Klimawandel verringert die Größe und Dauer des arktischen Meereises im Sommer. Wissenschaftliche Projektionen zeigen, dass es über Kanada und Grönland am längsten kalt bleiben wird – dort liegt die letzte Eisfläche.

Die neuesten wissenschaftlichen Prognosen stimmen darin überein, dass das sommerliche Meereis des Arktischen Ozeans innerhalb einer Generation weitgehend verschwunden sein wird. Und damit auch ein ganzes vom Meereis abhängiges Ökosystem. Das Sommermeereis in der Arktis ist seit Beginn genauer Beobachtungen vor 40 Jahren um 46 Prozent gesunken.

Es gibt jedoch eine Ausnahme: eine Region in der hohen Arktis Kanadas und Grönlands, die voraussichtlich die letzte Eisfläche aus Meereis im Sommer sein wird. Diese wird in den kommenden Jahre als dauerhaftes Zuhause für eisabhängiges Leben unverzichtbar werden.

Wieso die letzte Eisfläche so wichtig ist

Selbst wenn alle Maßnahmen zur Begrenzung der Treibhausgasemissionen wirken, wird auch dieses Meereis der Arktis schrumpfen. Sowohl die Fläche, die es im Sommer bedeckt, als auch seine Lebensdauer im Winter. 

Das hat große Auswirkungen auf alle Lebewesen, die auf diese Eisfläche angewiesen sind: Menschen, Eisbären, Wale, Walrosse und Seelöwen und in weiterer Folge die ganze Welt. Die Inuit nutzen das Meereis als Straße und Jagdfläche, so wie auch die Eisbären. Auch der Großteil aller Narwale verbringen zumindestens einen Teil des Jahres in dieser Eisregion. Und auch auf den Rest der Welt hat diese Region großen Einfluss: die globalen Temperaturen werden vom arktischen Eis und seiner Fähigkeit, die Sonnenwärme zu reflektieren, beeinflusst.

Hitzewelle an den Polen

Im Februar 2020 wurde auf einer Forschungsstation in der Antarktis eine Temperatur von 18,3 °C gemessen. Diese gehört zu den sich am schnellsten erwärmenden Regionen der Erde, mit fast 3°C in den letzten 50 Jahren.

Auf der anderen Seite des Planeten, am Nordpol, sieht es wohl noch schlimmer aus. Im Juni 2021 wurden in Sibirien Oberflächentemperaturen von bis zu 48°C gemessen. Die meisten Wissenschaftler sind sich darüber einig, dass sich das arktische Gebiet insgesamt aufgrund des vom Menschen verursachten Klimawandels schneller aufheizt, als jeder andere Ort auf der Erde.

All das zeigt, dass es dringend notwendig ist Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen und die letzte Eisfläche so lange wie möglich zu erhalten.

Quellen:
https://arcticwwf.org/places/last-ice-area/ 
https://www.iflscience.com/environment/even-the-arctics-last-ice-area-is-vulnerable-to-climate-change/
https://www.iflscience.com/environment/antarcticas-recordsmashing-temperature-of-183c-officially-confirmed-by-un/ 
https://www.nytimes.com/2021/07/01/climate/arctic-sea-ice-climate-change.html