Will man Wind- oder Solarenergie produzieren, ist man davon abhängig, dass die Sonne scheint oder der Wind kräftig genug weht. Wir brauchen aber auch dann Energie, wenn dies nicht der Fall ist, also müssen wir Energie speichern und dazu brauchen wir Akkus. Forscher der Kogakuin Universität in Japan haben einen Akku entwickelt, der sich selbst mit Sonnenkraft auflädt. Die japanische Erfindung muss nicht an Solarpaneele angeschlossen werden, denn sie ist selbst eine Photovoltaikzelle. Nun arbeitet man daran, große Fenster zu entwickeln, mit denen man Energie produzieren und auch speichern kann.
Bereits vor vier Jahren hat die Kogakuin Universität einen durchsichtigen Lithium-Ionen Akku präsentiert, dieser musste zum Aufladen aber mit Solarpaneelen verbunden werden. Verantwortlich für das Projekt war Universitätspräsident Mitsunobu Satu, er ist Professor für Angewandte Physik. Um die selbstladende Batterie zu verwirklichen, hat das Team um Mitsunobu Satu nun Lithium-Eisenphosphat für die positive Elektrode und Lithium-Titanat sowie Lithiumhexafluorophosphat für die negative Elektrode verwendet.
Fällt Sonnenlicht direkt auf das Material, wird dieses dunkler und lässt nur ungefähr 30 Prozent Licht hindurch, so dass die Energie gespeichert werden kann. Da der Akku nur 80 bis 90 Nanometer dick ist, bleibt das Material dennoch durchsichtig. Wenn der Akku wieder entladen wird, wird er wieder heller und die Lichtdurchlässigkeit steigt auf etwa 60 Prozent.
In Laborversuchen sind bereits zwanzig Lade-Entladezyklen erreicht worden und es wurde eine Leistung von 3,6 Volt erzielt. Die Entwickler selbst sehen in ihrer Erfindung vor allem ein Material für Smart-Windows, die Energie erzeugen und speichern können. Doch auch für Bildschirme ließe sich das Material gut einsetzen. Bei Sonnenschein bräuchte man sein Smartphone dann nicht mehr anzustecken um es zu laden, man könnte es einfach in die Sonne legen. In Kombination mit dem Solarbeton, den wir euch vor wenigen Monaten vorgestellt haben, könnte man womöglich ein komplett energieautarkes Gebäude bauen. Eine Kooperation von Mitsunobu Satus Team mit den Forschern der TU Eindhoven, die die Solar-Lärmschutzwände entwickelt haben, wäre sicher auch interessant.
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Bild: Lince Aerian, Wikimedia