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Die TU Eindhoven testet bunte Lärmschutzwände, die auch bei grauem Himmel Solarenergie erzeugen.
Dieser Artikel wurde am 31. August 2015 veröffentlicht
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Seit Mitte Juni testet man in den Niederlanden an der Autobahn A2, nahe der Stadt Den Bosch, neue Lärmschutzwände. Das Besondere an diesen Wänden ist, dass sie Solarenergie generieren können. Die durchsichtig und bunt eingefärbten LSC-Paneele wurden von Michael Debije von der Technischen Universität Eindhoven in jahrelanger Forschung entwickelt. LSC steht für „luminescent solar concentrators“ – also leuchtende/lumineszierende Solarkonzetratoren. Der Test soll nun Aufschluss darüber liefern, wie viel Energie diese Wände unter verschiedenen Bedingungen liefern können sowie wie vandalensicher und wartungsintensiv sie sind.

Die Lärmschutzwände mit LSC-Paneelen werden SONOB (Solar Noise Barriers) genannt. Trifft Sonnenlicht auf die Paneele, wird es an deren Rand geleitet, wo es gebündelt auf herkömmliche Solarzellen trifft. Diese wandeln das Licht dann in Strom um. Diese Technik ermöglicht es, auch bei bewölktem Himmel Solarenergie zu erzeugen. Weitere Vorteile der Technologie sind geringere Kosten und die Robustheit. Da die Paneele durchsichtig sind und in allen Farben produziert werden können, sind sie attraktiv für die verschiedensten Einsatzgebiete.

Die beiden installierten Testwände sind jeweils fünf mal viereinhalb Meter groß. Sie sind aus LSC-Paneelen, aber auch aus herkömmlichen Solarpaneelen aufgebaut, denn der Test soll einen direkten Vergleich liefern. Die ersten Ergebnisse haben bereits gezeigt, dass eine SONOB bei einer Länge von einem Kilometer bis zu 50 Haushalte mit Elektrizität versorgen könnte.

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Bild: Technische Universität Eindhoven

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