Profitiert unser Körper von der Paleo Ernährung?
Dieser Artikel wurde am 8. Januar 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Es gibt so viele Ernährungstrends, manche sind schnell wieder out, andere halten sich länger – Paleo, Superfoods, Low Carb, Vegan… Doch wie gut tun diese Trends dem Körper, aber auch der Erde? Dieser Frage bin ich nachgegangen und möchte daraus für euch eine kleine Serie machen. Heute starten wir mit der Paleo Ernährung.

Was ist die Paleo Diät?

Die Idee der Paleo bzw. auch Steinzeit Diät ist sich bei der Wahl der Nahrung daran zu orientieren, was unsere Vorfahren in der Steinzeit zu essen hatten. Im Zentrum stehen also natürliche und unbehandelte Lebensmittel wie hochwertiges Fleisch, viel Gemüse, frisches Obst, unbehandelte Nüsse und Samen sowie gesunde Fette.

Verboten sind behandelte bzw. verarbeitete Lebensmittel, also auch raffinierter Zucker, Milch, Hülsenfrüchte, Transfette und Getreideerzeugnisse wie Mehl und Brot. Es gibt Forschungsergebnisse, die belegen, dass diese Lebensmittel mitverantwortlich sind für degenerative Erkrankungen wie Fettleibigkeit, Krebs, Diabetes, Herzkrankheiten uvm. All diese Nahrungsmittel gibt es evolutionstechnisch gesehen erst relativ kurz auf unserem Speiseplan und die Theorie ist, dass der Körper sich einfach noch nicht ausreichend daran angepasst hat. (In heute noch existierenden Jäger und Sammler Völkern, die sich nach wie vor im Rahmen dieser “Diät” ernähren, sind die oben genannten Krankheiten zumeist unbekannt.)

Nachhaltige Aspekte

Macht man Paleo “richtig”, setzt man sich mit der Herkunft und Verarbeitung von Nahrung und der Zubereitung derselben auseinander. Man lernt kochen, geht bewußt einkaufen und bemerkt dann zusätzliche Auswirkungen auf alle Lebensbereiche. Man kauft Gemüse und Obst aus biologischer Herkunft – denn auch Düngemittel gab es in der Steinzeit noch nicht. Außerdem so saisonal wie möglich und am besten noch regional, um örtliche Kleinbauern zu unterstützen. Das Fleisch stammt aus Weidehaltung und die Tiere haben Gras gefressen, kein gentechnisch verändertes Kraftfutter und Antibiotika. Bei dieser Art der Haltung sind die Tiere auch (wie so oft diskutiert) nicht klimaschädlich – eher im Gegenteil. Beweidetes Grünland bindet unvorstellbar große Mengen an Kohlendioxid, bindet Humus und dient damit der langfristigen Erhaltung der Fruchtbarkeit des Bodens. Es kommt also wie so oft wieder auf die Qualität an.

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Problematische Aspekte

Wie bei allen Ernährungsformen gibt es immer die “Trendhunter”, die einfach ohne sich groß zu informieren den Trends hinterherjagen. Oder noch schlimmer: einfach nur abnehmen wollen. Durch die Informationslücken entstehen dann Gerüchte wie: “Bei Paleo isst man nur Fleisch”. Und wenn dieses Fleisch dann auch noch in billiger Qualität gekauft wird, dann ist diese Ernährungsform in der Tat nicht gut für die Erde (und auch nicht für den Körper). Ebenso verhält es sich mit Obst und Gemüse: in billiger Qualität gekauft hat das weitreichende Folgen – der Körper nimmt zu viele Düngemittel auf, auch die Bodenqualität wird dadurch immer schlechter, das Grundwasser wird verschmutzt usw. – wir sind hier bei der immer gleichen konventionell vs. bio Debatte. 

Fazit

Achtet man bei der Auswahl der Lebensmittel auf Herkunft, Saison und biologische Herstellungsweise ist die Paleo Ernährung nachhaltig für Körper und Umwelt. 

 

Quellen:
http://www.paleolifestyle.de/paleo-diaet/
http://www.paleo360.de/gesunde-ernaehrung/steinzeit-diaet/

Bilder/Fotograf: Ulrike Göbl

ulli goeblUlrike Göbl, MA

Die nebenberufliche Fitness- und Ernährungstrainerin beschäftigt sich schon seit ihrer Jugend mit gesunder Ernährung und alternativen Lebensweisen. 2010 begann die begeisterte Hobbyköchin ihren Foodblog „Fit & Glücklich“. Dort vereint sie ihre Liebe zu gutem Essen und Sport mit dem Versuch, die Balance im Leben zu finden. Seit 2012 vernetzt sie mit einer Kollegin auch noch die Österreichischen Foodblogger auf einer eigenen Plattform und hat 2015 auch ein Kochbuch  zum Thema “Clean Eating” geschrieben.