Die VW-Krise eröffnet die Möglichkeit vernünftige Automobile für eine nachhaltige Zukunft zu bauen.
Dieser Artikel wurde am 11. November 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

In den Krisen liegen die Chancen für einen Wandel, die eigentlich angestrebte, jedoch bisher nicht ernsthaft in Angriff genommene Transformation, die ja sogar die deutsche Bundesregierung umsetzen soll. Solche Krisen gab es immer wieder, aber sie wurden nur zu sehr halbherzigen Detailkorrekturen genutzt, die am Ende wiederum das vorhandene System stabilisierten und letztlich der Grund für die nächste Krise waren. Ein systemimmanentes Problem der so genannten „freien Marktwirtschaft“, die ja nun niemals wirklich frei gewesen ist. Nun könnten amerikanische und deutsche Gerichte und natürlich vor allem die Bundesregierung endlich einen völlig handlungsunfähig gewordenen Dinosaurier – den VW-Konzern – zerschlagen und aus den Trümmern ein zukunftsfähiges, innovatives Unternehmen entstehen lassen.

Angst, Korruption und skrupellose Machtpolitik

Die Bundesrepublik zeigt immer mehr ihr wahres Gesicht – als Netzwerk mafiöser Strukturen, korrupt und skrupellos. Nach wie vor hat der deutsche Bundestag die UN-Konvention gegen Korruption (UNCAC) nicht unterzeichnet und rangiert damit auf einer Ebene mit Nordkorea. Ihren 13. Rang auf der weltweiten Liste der korruptesten Staaten wird Deutschland in diesem Jahr sicher verlieren, nach all den „Skandalen“, also Enthüllungen der letzten Monate. Man sollte bei der Beurteilung der Korruption in Ländern Afrikas und Südamerikas aber auch nie vergessen, dass diese hier von den Kolonialmächten initiiert, ja vorgelebt wurde und immer noch wird. Es handelt sich also um eine erlernte Handlungsweise, so wie es als erfolgversprechende Methode gelehrt wurde. Die europäischen Mafiamethoden, die Schutzgelderpressung und skrupellose Machtausübung, ja der wirtschaftliche Kannibalismus wurden nun mal vor über 2000 Jahren hier erfunden und zur Perfektion entwickelt. Kein System hat jemals so viel Grauen auf dem gesamten Planeten verbreitet.
Dass nun, oft per Zufall oder infolge übergroßer Sorglosigkeit – es hat ja immer bestens geklappt – eine Enthüllung auf die nächste folgt, könnte eine Chance bieten, die Bürger auch in Europa endlich aufzuwecken.

Eine Rettung VW`s wäre der größte Fehler und könnte Deutschland ernsthaft schaden

Wenn der deutsche Staat, wie bei der Rettung der maroden und völlig enthemmten Banken wieder mit staatlichen Hilfen dem angeschlagenen VW-Konzern hilft, wird niemandem geholfen. Der Konzern muss, um mögliche horrende Strafzahlungen und Umrüstungskosten zahlen zu können, ein extremes Sparprogramm fahren, wodurch Mittel für wirkliche Innovationen, nämlich für die Entwicklung alternativer Antriebe und deren Serienstart verloren, ja verbrannt sind. VW ist bis auf weiteres „aus dem Rennen“.
Wie in der SPIEGEL-Kolumne vorgeschlagen, muss der Staat, der immerhin einer der größten Anteilseigner ist, dafür sorgen, dass der Konzern in eine geordnete Insolvenz geführt und die wirklich unsäglichen Familien Piech und Porsche und ihr Einfluss endlich aus dem Konzern verschwinden (http://www.spiegel.de/wirtschaft/volkswagen-lasst-vw-pleitegehen-kolumne-a-1061431.html).
Aus der Insolvenzmasse kann dann ein Neuanfang entstehen, zuerst als Staatsbetrieb – wie vor fast 80 Jahren – der ein ganz anderes, neues Ziel verfolgen könnte, nämlich innovative Mobilität mit nachhaltigen Antrieben. Kein Unfug mit überzüchteter Technologie, sondern wirklich erschwingliche Fahrzeuge, mit einfachster aber eben nicht mehr kohlenstoffbasierter Antriebstechnik. Also wieder wirkliche „Volkswagen“, die tatsächlich über Generationen laufen – und nicht alle drei Jahre „erneuert“ werden müssen und wirklich umweltfreundlich – CO2-frei – sind.
Sämtliche Tochterfirmen müssen natürlich abgestoßen werden, Kooperationen – mit besagter Ausrichtung auf zukunftsfähige Fahrzeuge – wie mit SEAT und/oder Skoda sind natürlich wünschenswert, wobei diese im Grunde ebenfalls verstaatlicht werden sollten, in Spanien und der Tschechei. Grober Unfug, wie alle Edel- und Nobelmarken von Bugatti bis Lamborghini gehören ohnehin auf den Müllhaufen der Automobilgeschichte.

Fahrzeuge für Menschen und die Zukunft und nicht für die Dividenden

Dass in keiner Branche des noch vorherrschenden kapitalistischen Wirtschaftssystems eine wirkliche Wende in eine nachhaltige Zukunft zu erwarten ist, sollten die Bürger inzwischen begriffen haben. Dass Automobile des 21. Jahrhunderts besser sind, als solche aus den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts ist ein Märchen der Werbebranchen. Wenn Deutschland dann für diese neuen alten Automobile auch noch, wie im Rest Europas sowieso üblich endlich ein generelles Tempolimit einführt und endlich wieder ein dichtes und funktionierendes Nahverkehrsnetz wieder herstellt (die Bundesbahn hat seit der Privatisierung die Hälfte des Schienennetzes, des Personals und des Wagenbestandes abgebaut), könnte die Wende gelingen, die Transformation beginnen.
Solange die deutsche Regierung weiterhin der Autolobby hörig und derart korrupt bleibt, wird wieder einmal nichts geschehen und der Wahnsinn weiterhin regieren, bestimmt nicht zum Wohle der Menschen und unserer Mitwelt und das weltweit.
http://www.welt.de/wirtschaft/article146871660/So-gross-ist-das-Pleite-Risiko-fuer-Volkswagen.html
http://www.focus.de/politik/experten/lucke/keine-rettung-durch-den-steuerzahler-vw-skandal-lucke-fordert-versicherungspflicht-fuer-too-big-to-fail-unternehmen_id_4972444.html
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/boerse-anleger-wetten-auf-die-pleite-1.2670142