Bereits 2015 ging in Norwegen die erste elektrische Fähre in Betrieb. Die Ampere überquert 34-mal pro Tag den Sognefjord, wofür sie circa 20 Minuten benötigt und 150 kWh Energie verbraucht. Die Fähre ist mit zwei Elektromotoren mit einer Leistung von jeweils 450kW ausgestattet. Für den Betrieb sind drei Speicherpakete nötig, eines auf der Fähre und je eines bei den Anlegestellen. Jedes Paket hat eine Kapazität von 260 kWh. Jedes Mal, wenn sie anlegt wird sie über die Speicherpakete am Pier mit Strom versorgt. Die Batterie an Bord wird während der Betriebspause in der Nacht geladen. Verglichen mit einer Dieselfähre ist der Betrieb der Ampere um rund 60 Prozent billiger.
Und da sich die Ampere in den ersten Betriebsjahren als voller Erfolg erwiesen hat, will man in naher Zukunft in Norwegen stark in Elektrofähren investieren. Laut einer Studie, die von Siemens und Bellona durchgeführt wurde, wäre es möglich 70 Prozent aller norwegischen Fähren auf Batterie- oder Hybridbetrieb umzustellen. Den Ergebnissen der Studie zufolge könnten 84 der insgesamt 180 Fähren auf Batterieantrieb und 42 auf Hybridantrieb umgestellt werden.
Norwegen rechnet damit seine CO2-Emissionen um 300.000 Tonnen pro Jahr reduzieren zu können, wenn man den Fährensektor auf Elektroantrieb umstellt. Bereits in den nächsten fünf Jahren will Norwegen deshalb rund die Hälfte aller Fähren elektrisch betreiben. Die Elektrizität dafür soll zum Teil aus Wasserstoffgas erzeugt werden. Die Wahl ist auf Wasserstoffgas gefallen, da dies den emissionsfreien Betrieb von Fähren auch dort ermöglich, wo reiner Batteriebetrieb nicht möglich ist.
Der EU-Forschungsfonds FLAGSHIPS hat insgesamt fünf Millionen Euro für die Entwicklung von zwei Fähren mit Wasserstoffgasantrieb zur Verfügung gestellt. Eine dieser beiden Fähren soll in Stavanger in Norwegen gebaut werden. Bereits ab 2021 sollen Strecken von Stavanger aus mittels dieser E-Fähren bedient werden. Dieses Schiff wird knapp 300 Passagieren und 80 Autos Platz bieten.
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