Dieser Artikel wurde am 27. Januar 2014 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell! Die Energiewende scheint zu schwächeln und Politik und Energiekonzerne arbeiten eifrig daran, diese still und heimlich…
Dieser Artikel wurde am 27. Januar 2014 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die Energiewende scheint zu schwächeln und Politik und Energiekonzerne arbeiten eifrig daran, diese still und heimlich ganz abzuwürgen. In vielen Bereichen ist die Entwicklung ohnehin in eine offenbar falsche Richtung gegangen, was ein strukturelles Problem ist. Die Vielzahl der Möglichkeiten, Energie wirklich nachhaltig zu erzeugen, wird nicht wirklich gesehen, weil Fachleute dazu neigen, nur ein System in den Fokus zu nehmen und dann noch unter allein wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu urteilen. Solarstrom und Windkraft scheinen ideale und saubere Lösungen zu sein und sind doch noch lange nicht nachhaltig. Biomasse kämpft mit Fehlentwicklungen, Wasserkraft kann oft nicht weiter ausgebaut werden.

 

Eine nachhaltige Technologie muss sauber und sicher sein

 

Die Insolvenz des Windkraftfinanziers Prokon zeigt eine absurde Fehlentwicklung. Investoren und Kleinanleger verlieren ihr Kapital durch ein unsinniges Geschäftsmodell. Grundsätzlich muss aber auch die Technologie, die Konstruktion der Anlagen neu überdacht werden, weil der hohe Anteil an seltenen Erden in den Anlagen diese „schmutzig“ macht. Seltene Erden sind nun einmal selten und werden mit einer schmutzigen, die Umwelt und die Menschen schädigenden Technik gewonnen. Auch Solarpaneele sind „schmutzig“, weil sie ebenfalls seltene Erden brauchen, in der Herstellung energieaufwändig sind und die Entsorgungsfrage nach der viel zu kurzen Lebensdauer ungeklärt ist. Wasserkraftwerke erzeugen klimaschädigendes Methan durch vergammelnde Sedimente an den Staumauern und sind wahre Fischkiller. Biogasanlagen werden in der Mehrzahl mit Mais aus Monokulturen gefüttert und Holz-Heizkraftwerke bringen den Holzmarkt durcheinander. Elektromobilität ist erst dann „sauber“, wenn der Strom auch vollständig CO2-frei – oder zumindest neutral – erzeugt wurde. Diese Liste an falschen Wegen zu einer wirklich nachhaltigen Energieerzeugung könnte endlos fortgesetzt werden. Die Ursache ist in der Regel, dass man eine mögliche Technologie gefunden hat, diese künstlich ökonomisch interessant macht und sodann tausendfach einsetzt. Ausgebremst wird all dieses emsige Treiben zuletzt noch dadurch, dass in der Regel nur eine Energieform – und dann noch völlig am Bedarf vorbei – bedient wird. Die absurde Idee, alle Anlagen, bis hin zum Kleinverbraucher zu vernetzen und online die Ströme zu lenken, kann angesichts eines völlig unsicheren Netzes nur zu einem endgültigen Chaos führen. Jeder pfiffige Handynutzer kann ganze Versorgungsnetze einfach mal stilllegen.

 

Jede Region, jeder Ort hat sein eigenes Potenzial

 

Wenn die verunsicherten Bürger sich zusammentun und gemeinsam über eine Lösung für ihren Ort nachdenken, unabhängig von Investoren, Konzernen und politischen Vorgaben, entstehen meist intelligente lokale Konzepte. Besonders intelligent und schließlich nachhaltig werden diese lokalen oder regionalen Lösungen, wenn die Menschen das gesamte System betrachten, ohne Rücksicht auf bestehende Strukturen. So werden bei vielen genossenschaftlichen Projekten oft nach und nach alle „Problemzonen“ behandelt, von der Art der Landbewirtschaftung bis zu sozialen Problemen. Ein vernünftiges Biomassekonzept – ob als Biogaserzeugung oder eine andere Verbrennungsanlage – muss zuerst alle verfügbaren Bioabfälle berücksichtigen. Dann aber wird die Landwirtschaft unter die Lupe genommen. Hier liegt fast alles im Argen. Industrielle Bodenbewirtschaftung laugt Böden aus, vergiftet sie und das Grundwasser, vernichtet fruchtbare Erde durch Erosion usw., die Liste ist auch endlos. Industrielle Fleischproduktion verbraucht Flächen für Tierfutter, vergewaltigt, ja foltert die Tiere und vergiftet schließlich die Menschen durch Massen von pharmazeutischen „Beigaben“. Zuletzt schädigt der gesamte Rattenschwanz des Transports, der Verarbeitung und der endlosen Handelswege die Mitwelt, sorgt für eine miserable CO2-Bilanz und verdirbt zuletzt die Preise. Was der Kunde schließlich für ein Nahrungsmittel zahlt, hat nichts mit dem Herstellungspreis zu tun. All das ist in keiner Weise nachhaltig.

 

Biomasse ist auch in Europa eigentlich die erste Wahl

 

Biomasse ist ein – aktuell völlig unverdient in Misskredit geratener – Alleskönner. Auch bei einer nachhaltigen – also chemiefreien, nicht industriellen, also „ökologischen“ – Landwirtschaft fällt verwertbare Biomasse in Hülle und Fülle an, zum Beispiel als „Agroforstwirtschaft“. Für das Vieh wird dann nicht mehr der größte Teil der Anbauflächen – für Futter – verschwendet, weil dieses wieder Gras fressen darf. Es gibt global endlose bisher ungenutzte Flächen, riesige Savannen, auf denen Vieherden von alleine dafür sorgen, dass dort „Futter“ wächst (bei einer nomadenähnlichen Haltung). Um Europas Menschen zu ernähren reichen 20% der Ackerflächen bei weitem aus, auch von diesen Lebensmitteln wandern heute noch fast 50% in den Müll. Aber auch aus Lebensmittelresten lässt sich Energie gewinnen. Mit „Terra Preta“ – einer gut 4000 Jahre alten Technik – lassen sich die Erträge auch ohne jede Chemie sogar noch steigern, mit der ebenso alten „Milpa“ auch noch ohne „Pflanzenschutz“ und in ungeahnter Vielfalt.

Biomasse wird heute schon verarbeitet zu Biogas, Heizpellets, Hackschnitzeln und am Ende natürlich zu hochwertigem Dünger. Aus Biomasse macht man effizient Wärme, Strom und Treibstoffe. Biogas lässt sich beliebig speichern und bedarfsgerecht einsetzen. Wärme und Strom lassen sich bedarfsgerecht bereitstellen. Die Technologie kommt ohne exotische Materialien aus und ist fast jahrhundertelang bewährt. Die gesamte Wertschöpfung kann am Ort verbleiben, wodurch diese Technologie wohl die einzige wirklich „wirtschaftliche“ für die Bürger ist, die diese natürlich am besten gemeinsam, in einer Genossenschaft betreiben und nutzen.

 

http://www.unendlich-viel-energie.de/intelligentes-waermenetz-in-bayerischer-marktgemeinde

http://www.unendlich-viel-energie.de/erneuerbare-energie/biomasse2/eeg-eckpunktepapier-systemnutzung-von-biogas-verkannt

http://www.unendlich-viel-energie.de/erneuerbare-energie/biomasse2/regionale-energie-fuer-die-stadt

http://www.unendlich-viel-energie.de/mediathek/grafiken/flexibilisierung-einer-biogasanlage

http://www.mabagas.com/de/geschaeftsfelder/biogasanlagen/biogasanlage-bardowick.html