Auf dem höchsten Berg Österreichs gegen den Schnee zu kämpfen klingt nach einer Herausforderung. Die Großglockner Höhenstraße stellt besondere Anforderungen an Menschen und Maschinen.
Dieser Artikel wurde am 21. Mai 2013 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Im Nationalpark Hohe Tauern windet sich die berühmteste Höhenstraße Österreichs – wenn nicht überhaupt die berühmteste Alpenstraße – auf den größten Berg des Landes. Die Großglockner Höhenstraße überwindet auf einer Strecke von 48 Kilometern 2.504 Höhenmeter.

34 Kilometer für 2.504 Höhenmeter

Jetzt im Frühjahr kurz vor dem Sommer ist die Großglockner Höhenstraße ein Erlebnis: Die 36 Kehren des Anstiegs bieten atemberaubende Ausblicke auf Wiesen und Hänge. Obwohl es natürlich immer ratsam ist, die Augen auf der Straße zu halten.

Kaum zu glauben, dass es hier bis vor sehr Kurzem noch ganz anders ausgesehen hat. Im Winter wird das Erlebnis zur echten, ernsten Herausforderung, wenn mehrere Meter hoch Schnee liegt, auf den Hängen ebenso wie auf der Straße. Schneeräumung ist hier nicht einfach ein Service, sondern lebensnotwendig.

Paul, Oskar und der Eisbändiger

Schneeräumung auf der Großglockner Höhenstraße ist aber auch eine solche Herausforderung, dass der Dienst eine spezielle Ausbildung verlangt. Und spezielles Gerät: Fünf Rotationsschneefräsen teilen sich die Arbeit an der Straße, Kraftpakete mit einprägsamen Namen: “Paul”, “Ander”, “Oskar”, “Jörgen” – und der “Eisbändiger”. Die älteste, “Paul”, ähnelt einer Draisine, wie sie sich durch den Schnee arbeitet. Sie tut das seit 1953 – davor waren es Männer mit Schaufeln, die den Schnee von der Fahrbahn entfernten.

Aber Schienen wie für eine richtige Draisine gibt es für “Paul” nicht. Und die Strecke ist unter frischem Schnee auch nicht sichtbar. Auf der Großglockner Höhenstraße hilft einzig das richtige Gerät – und die richtigen Leute am Steuer: erfahrene Profis, die seit Jahren und Jahrzehnten hier Dienst tun. Wie Peter Embacher, der seit 33 Jahren auf dem Großglockner im Einsatz steht – einst als Schneeschaufler, heute als Verantwortlicher für die ganze Organisation. Er weiß: Für so extreme Bedingungen braucht es auch extrem spezialisierte Ausrüstung.

Neue Maschinen, die die Leistung der Veteranen übertreffen? Noch nicht in Sicht.