Womöglich können wir schon bald Fleisch im Supermarkt kaufen, für dessen Produktion keine Tiere sterben mussten.
Dieser Artikel wurde am 28. März 2019 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Vor etwas mehr als fünf Jahren präsentierte der niederländische Universitätsprofessor Mark Post den ersten Hamburger der Geschichte aus Laborfleisch vor versammelten Journalisten in London. Drei Personen wurden damals ausgewählt, den Burger, dessen Herstellungskosten sich auf rund 200.000 Euro beliefen, zu verkosten. Das Urteil der auserkorenen Tester lautete, es schmeckt wie richtiges Fleisch und das obwohl es im Labor erzeugt wurde und kein Tier dafür sein Leben lassen musste.

Photo credit: David Parry/PA

Fleisch aus dem Labor, das ohne die üblichen Nebeneffekte, wie Tierleid, Umweltbelastung, CO2-Emissionen erzeugt wird, klingt auch fünf Jahre danach noch wie etwas aus einem Science-Fiction Film. Dass aber genau solches Fleisch auf den Markt kommt und für den Verbraucher erwerbbar wird, ist mittlerweile aber näher als man glauben könnte. Seit der Präsentation in London 2013 sind rund 10 Unternehmen gegründet worden, die sich mit der Produktion von Laborfleisch beschäftigen. Brancheninsider gehen davon aus, dass die ersten von ihnen innerhalb der nächsten drei Jahre so weit sein werden, um ihre Produkte auf den Markt zu bringen. Das US-amerikanische Unternehmen Just behauptet sogar noch dieses Jahr die ersten Produkte zum Verkauf anbieten zu können.

Dieses Video visualisiert den Produktionsprozess: Cultured beef process 

Alle Unternehmen, die momentan an der Herstellung von Fleisch im Labor arbeiten, wenden die gleiche Technik an, die Professor Post bereits für seinen ersten Hamburger verwendete. Einem lebenden Tier werden Stammzellen entnommen, diese werden in ein Wachstumsmedium aus Zucker, Aminosäuren und Fetten injiziert. In diesem Wachstumsmedium vermehren sich die Zellen und formen Muskelfasern. Die Hürde, die noch überwunden werden muss, um In-Vitro-Fleisch auf den Markt zu bringen, ist die Produktionsmengen zu vergrößern. Hierzu benötigt man Bioreaktoren. Laut Professor Post kann man in einem Bioreaktor der 25 Tausend Liter fasst, jährlich 350 Tausend Kilo Fleisch produzieren, das würde reichen, um den jährlichen Konsum von rund 10.000 Personen zu decken.


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