Fotocredit: © Monash University
Fotocredit: © Monash University
Den derzeitigen Marktführer in der Effizienz um mehr als das Vierfache übertreffen? Das soll mit einem neuen Super-Akku möglich sein, der an der australischen Universität Monash mit Unterstützung aus Deutschland entwickelt wurde.
Dieser Artikel wurde am 29. April 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wie lang hält eigentlich dein vollständig geladener Smartphone-Akku bei durchschnittlicher Nutzung, bevor du ihn wieder aufladen musst? Wäre es nicht fantastisch, es gäbe einen Akku, mit dem du dein Handy fünf Tage lang nicht an den Strom hängen musst? 

Das wäre für einige Vielnutzer der Smartphone-Unterhaltung unter uns wohl genauso großartig wie für so manchen E-Auto-Besitzer die Vorstellung, er könnte über 1000 Kilometer mit seinem Wagen fahren, bevor er ihn wieder aufladen müsste. So utopisch, wie das in deinen Ohren klingen mag, ist es aber gar nicht. Denn Forscher der australischen Universität Monash stehen kurz davor, den weltweit effizientesten Lithium-Schwefel-Akku auf den Markt zu bringen. Und dieser soll viermal stärker sein, als es der derzeitige Marktführer ist. 

 Bild 1: Der Lithium-Schwefel-Akku soll viermal stärker sein als der derzeitige Marktführer. Fotocredit: © Monash University  
Der Lithium-Schwefel-Akku soll viermal stärker sein als der derzeitige Marktführer. Fotocredit: © Monash University

Super-Akku im Fraunhofer Institut in Dresden 

Das internationale Forscherteam rund um Dr. Mahdokht Shaibani von der Fakultät für Maschinenbau und Luft- und Raumfahrttechnik der Universität Monash hat dafür ein bereits genehmigtes Patent für das Herstellungsverfahren angemeldet. Und auch die Prototypzellen wurden bereits erfolgreich hergestellt. Allerdings nicht in Australien, sondern von den deutschen Projektpartnern des Fraunhofer IWS in Dresden. „Es handelt sich um die Lithium-Schwefel-Batterie, in der tatsächlich elementarer Schwefel als Aktivmaterial eingesetzt wird. Bei der Entladung der Batterie wird der Schwefel in Lithiumsulfid umgewandelt. Jedes Schwefelatom bindet dabei zwei Lithium-Ionen und hat damit eine deutlich höhere spezifische Kapazität als alle Materialien, die aus der Lithium-Ionen-Technik bekannt sind“, erklärt Dr. Holger Althues, Abteilungsleiter für Chemische Oberflächen- und Batterietechnik am Fraunhofer IWS Dresden auf der Website des Instituts. 

Professor Matthew Hill, Dr. Mahdokht Shaibani und Professor Mainak Majumder mit dem Prototyp. Fotocredit: © Monash University
Professor Matthew Hill, Dr. Mahdokht Shaibani und Professor Mainak Majumder mit dem Prototyp. Fotocredit: © Monash University

Kostengünstig bei Reduktion von umweltgefährdendem Abfall

Aktuell sind Tests dazu in Australien geplant und einige der weltweit größten Hersteller von Lithiumbatterien in China – aber auch hier in Europa – haben bereits ihr Interesse an der Technik bekundet. Für den australischen Professor aus dem Forscherteam Mainak Majumder ist die Entwicklung ein Durchbruch für die australische Industrie: Sie könne die Art und Weise, wie Telefone, Autos, Computer und Solaranlagen in Zukunft hergestellt werden, deutlich verändern und auch den australischen Fahrzeugmarkt revolutionieren, sowie allen Australiern einen saubereren und zuverlässigeren Energiemarkt bieten. Für Professor Matthew Hill würden sich die zukünftigen Vorteile nicht nur in der hohen Leistungseffizienz der Batterie und in ihrer langen Lebensdauer sondern auch in der einfachen sowie extrem kostengünstigen Herstellung mittels wasserbasierter Verfahren zeigen, welche zu einer erheblichen Reduktion von umweltgefährdendem Abfall führen können.

Quellen: iws.fraunhofer.de, monash.edu / Fotos: © Monash University


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