Das Software-Unternehmen will Vorreiter der Green IT werden.
Dieser Artikel wurde am 23. März 2020 veröffentlicht
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Microsoft hat verlautbart bis zum Jahr 2030 der Atmosphäre mehr CO2 zu entziehen, als in sie abzugeben, dabei rechnet der Konzern das gesamte Kohlendioxid, dass er seit seiner Gründung verursacht hat mit ein. Ebenfalls eingerechnet wird dabei der direkte sowie auch der indirekte Stromverbrauch seit 1975.

Nicht nur hoher Energieverbrauch, sondern auch eine Menge Schad- und Verbundstoffe, die bei der Computerproduktion entstehen, machen die Techbranche zu einem großen Mitverursacher globaler C02-Emissionen. Es gibt jedoch auch Bestrebungen, IT umweltschonender zu gestalten. Prüfbare Kriterien gibt es zwar nicht, aber unter dem Label “Green IT”  sind verschiedene Maßnahmen versammelt, die Ressourcen einsparen sollen.

Microsoft will nun Vorreiter in Sachen grüne Computer werden. Der, nach eigenen Angaben, seit 2012 klimaneutrale Konzern will zusätzlich zu seinen direkten Emissionen auch jene der Zulieferer und der gesamten Wertschöpfungskette miteinbeziehen. Der Ausstoß von CO2 wird dabei in drei Bereiche eingeteilt:

  1. Die direkt vom Unternehmen erzeugten Emissionen.
  2. Indirekte Emissionen durch Stromverbrauch.
  3. Schadstoffe, die durch die Lieferkette, Baumaterialien für Gebäude, Dienstreisen, sowie den gesamten Produktionsprozess und den Lebenszyklus der Produkte inklusive des Stromverbrauchs der Konsumenten erzeugt werden.

Der dritte Bereich wird oft nicht mitgedacht, ist aber so breit, dass dabei oft mehr Emissionen zusammenkommen als in den beiden ersten. Microsoft geht davon aus, jährlich 16 Millionen Tonnen CO2-Emissionen zu produzieren. 100.000 Tonnen fallen in die erste Kategorie, 4 Millionen werden der zweiten zugerechnet, und die restlichen 12 Millionen Tonnen CO2 gehören in den dritten Bereich.

Ab spätestens 2025 wird Microsoft ausschließlich Ökostrom in den Datenzentren und allen anderen Gebäuden verwenden. Die Fahrzeugflotte am Microsoft-Campus soll bis 2030 komplett elektrisch sein. Gebäude werden nur mehr mit umweltgerechter Zertifizierung errichtet. Mit diesen Maßnahmen sollen die Emissionen in den beiden ersten Bereichen gesenkt werden.

Im diffuseren dritten Bereich will Microsoft die Emissionen bis 2030 um mehr als 50% reduzieren. Die interne CO2-Abgabe soll ausgeweitet werden und nicht mehr nur die beiden ersten Bereiche betreffen. Jede Konzernabteilung muss je nach Menge der Emissionen in einen Topf einzahlen, der an Projekte zur Verbesserung der Nachhaltigkeit gebunden ist. Auch Lieferanten sollen genaue Berichte über ihre Schritte ablegen. Die negative CO2-Bilanz soll schlussendlich durch den Einsatz einer Reihe von Negativemissionstechnologien erreicht werden.


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