Agrarphotovoltaik, bietet nützliche Synergien zwischen der Landwirtschaft und dem Energiesektor. Besonders auf weniger ertragreichen Böden bietet die Doppelnutzung eine Chance für Landwirte.
Dieser Artikel wurde am 5. Juni 2023 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

In einer Studie haben Forscher des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und der Hochschule Kehl in Deutschland die Agrarphotovoltaik ökonomisch, ökologisch und rechtlich untersucht. Es gibt immer noch Hürden, vor allem aber bietet die Technologie den Landwirten viele Chancen, so das Resümee.

Für Landwirte, die ihre Felder auf diese Weise doppelt nutzen, ist Agri-Photovoltaik wirtschaftlich. Insbesondere an trockenen Standorten können sie dabei helfen, den Wasserhaushalt zu regulieren und die landwirtschaftlichen Erträge sogar noch zusätzlich zu steigern. Allerdings mangelt es oft an praktikablen Lösungen für Netzanschluss- und Genehmigungsverfahren. Das sind die zwei zentralen Ergebnisse der Studie.

Agrarphotovoltaik, wird in der Studie erklärt, bietet nützliche Synergien zwischen der Landwirtschaft und dem Energiesektor. Einerseits erschließt sie neue Bereiche für die Energiewende. Andererseits unterstützt sie Landwirte bei der Anpassung an den Klimawandel, da die Solarmodule Schutz vor Wetterextremen, wie Hitze und Starkregen, bieten.

Agrarphotovoltaik in der Praxis

Die Forscher betrachteten jedoch nicht nur die graue Theorie, sondern diskutierten mit Landwirten auch, wie sich Agrarphotovoltaik in der Praxis umsetzen lässt. Beteiligt waren auch spezialisierte Planungsbüros und ein Energieversorger. Aus dieser Diskussion ging hervor, dass die Landwirte durch die Solaranlagen Einschränkungen im Anbau befürchten, insbesondere auf fruchtbaren Böden. Besonders interessant ist die Doppelnutzung daher auf weniger ertragreichen Flächen. Dort könnten Solaranlagen durch Verschattung tatsächlich die Erträge steigern. So können sie trockene Standorte und hitzeempfindliche Pflanzen bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützen. Außerdem schützen sie Sonderkulturen im Obstbau vor Hagel und Starkregen.

Allerdings schrecken viele Landwirte bisher vor den komplizierten Genehmigungsverfahren zurück. Auf Ackerflächen direkt neben Autobahnen oder zweispurigen Bahngleisen hat ein Antrag auf Agrarphotovoltaik-Nutzung gute Chancen. Für alle anderen Gebiete müssen die Kommunen zunächst einen Bebauungsplan erstellen und teilweise sogar den Bebauungsplan ändern. Das ist eine erhebliche rechtliche Hürde, so die Autoren.

Auch die Nutzung von Strom und die Einspeisung von Solarenergie ins Netz waren Thema der Studie. Landwirte können den Strom vom Feld direkt selbst nutzen oder an einen örtlichen Großabnehmer verkaufen. Doch derzeit mangelt es oft an der nötigen Infrastruktur und Zusammenarbeit. Die Studie zur Agrarphotovoltaik kann auf der Website des IÖW heruntergeladen werden.


Mehr über Energiepolitik

Die Kategorie Energiepolitik umfasst internationale Entwicklungen und Verbesserungen, um erneuerbare Energien zu fördern, Strom zu sparen und die Umwelt zu schützen. Mit folgenden Links gelangst du der Reihe nach zu mehr Artikel in diesem Themenbereich für Einsteiger bis zu Profis.

Bild: Wien Energie