Ein Land, das reich an Ölvorkommen ist, ist gleichzeitig der absolute Vorreiter, wenn es um Elektroautos geht.

Wir haben schon früher darüber berichtet, dass Norwegen einen viel größeren Anteil an Elektroautos hat, als jedes andere Land. Während sich zum Beispiel in den USA rund ein Drittel vorstellen kann sich ein Elektroauto zu kaufen, nur wenige diesen Schritt aber auch wirklich wagen, handelt es sich in Norwegen bei rund vierzig Prozent der Neuzulassungen um Elektrofahrzeuge. Dieser Trend hat sich aber nicht über Nacht entwickelt, sondern über die letzten dreißig Jahre hinweg.

Die norwegischen Regierungen der letzten Jahrzehnte haben, egal von welcher politischen Partei sie gestellt wurden, Elektromobilität finanziell gefördert. Diese Förderungen waren und sind Teil eines umfassenden Plans die Treibhausgasemissionen des Skandinavischen Landes zu reduzieren. Dass sich technisch bei E-Autos in den letzten Jahren viel getan hat, trägt natürlich auch zu steigenden Verkaufszahlen bei. Für viele Norweger ist das Bewusstsein, dass man durch den Umstieg auf fossilfreie Mobilität zur Verbesserung der Umwelt beiträgt äußerst wichtig, denn Norweger verstehen sich als umweltbewusste Naturliebhaber. Dass E-Autos dank der staatlichen Förderungen und Steuerreduktionen teilweise sogar billiger in der Anschaffung und im Betrieb sind, ist ein riesen Plus.

Während man andernorts oft das Argument hört, dass elektrische Fahrzeuge unpraktisch sind, da es zu wenige Ladestationen gibt und das Laden lange dauert, gilt dieses Argument in Norwegen nicht (mehr). Seit 2015 wurde die Anzahl an Ladestellen stark aufgestockt, mit dem Ziel auf Autobahnen alle 50 Kilometer eine Ladegelegenheit zu haben. Um den Ausbau zu beschleunigen, bot die Regierung Förderungen für Errichtung und Betrieb solcher Ladestationen an. Dank dieser Maßnahmen konnte die Anzahl zwischen 2014 und 2017 von 300 auf 1.500 erhöht werden.

Doch nicht nur die Errichtung von Ladeinfrastruktur auf Autobahnen wurde gefördert. In der Hauptstadt Oslo wurden tausende Ladestellen in Wohngebieten errichtet sowie ein kabelloses Ladenetzwerk für Taxis. Leider ist die Infrastruktur in anderen Städten oft nicht so gut wie in Oslo. Mittlerweile fahren in Norwegen so viele Menschen elektrisch, dass auf eine öffentliche Ladestation 19,5 E-Autos kommen. Will man verhindern, dass Autofahrer von E-Mobilität zu fossilen Brennstoffen zurück wechseln, müssen andere norwegische Städte also Oslos Beispiel schnellst möglich folgen.


Mehr zu Mobilität

In dieser Kategorie sammeln sich Innovationen rund um den Einsatz von Solarenergie, Windkraft und Elektromobilität sowie Beiträge zur Förderung der Sicherheit im Straßenverkehr. Mit folgenden Links gelangst du der Reihe nach zu mehr Artikel in diesem Themenbereich für Einsteiger bis zu Profis.

Bild: Unsplash