Das Problem ist altbekannt: An einem Fleckchen Erde herrschen ideale Bedingungen, um erneuerbare Energie in großen Mengen zu erzeugen, doch die Menschen, die sie nutzen könnten, wohnen hunderte, ja tausende Kilometer von diesem Fleckchen Erde entfernt. Während fossile Brennstoffe dorthin transportiert werden können, wo sie gebraucht werden, ist das bei erneuerbaren Energien schwierig bis unmöglich. Aus dieser ungünstigen Situation heraus entstand in Oklahoma die erste Langstrecken-Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsstelle in den USA. Das berichtet The Economist in seiner Online-Ausgabe.
In China, Europa und Brasilien, so heißt es weiter, entstehen derzeit ähnliche Supernetzwerke, die nicht wie gehabt auf Wechselstrom, sondern auf Gleichstrom basieren. Die Vorteile des Wechselstroms liegen darin, dass dieser mithilfe eines Transformators in höhere Spannungen transformiert, transportiert und dann in niedrigere Spannungen zurücktransformiert werden kann. Doch wenn es um den Transport über Kontinentalgrenzen hinweg geht, hat Gleichstrom klar die Nase vorn.
Supernetzwerke mit Tragweite
In China erwiesen sich die Supernetzwerke seit 2010 als so erfolgreich, dass die Betreiberfirma bereits auch in Brasilien ähnliche Projekte aufzieht. Auch Indien folgt dem Beispiel Chinas. Doch gerade transkontinentale Netzwerke, so heißt es im Economist weiter, besäßen eine viel größere Tragweite als die reine Stromversorgung: Sie setzen Vertrauen in die politische Stabilität der jeweiligen Länder voraus.
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Quelle: Artikel in The Economist
Foto: pixabay