Die erste schwimmende Windfarm der Welt hat das dritte Jahr in Folge einen Kapazitätsrekord erreicht.
Dieser Artikel wurde am 19. Mai 2021 veröffentlicht
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Vor rund dreieinhalb Jahren ist Hywind, die erste schwimmende Windfarm der Welt in Betrieb gegangen. Rund 25 Kilometer vor der Küste von Peterhead in Aberdeenshire wurde das Projekt von Statoil und Masdar verwirklicht. Das Projekt hat eine Kapazität von 30MW und kann rund 20.000 Haushalte mit Energie versorgen. Wir haben Anfang 2018 davon berichtet.  Seit dem Hywind am Netz ist, hat man hier jedes Jahr aufs Neue den Kapazitätsrekord gebrochen.

In den ersten zwei Betriebsjahren erreichte der Windpark einen durchschnittlichen Kapazitätsfaktor von 54%. Der Kapazitätsfaktor ist das Verhältnis der tatsächlichen Energieabgabe über einen bestimmten Zeitraum zur maximal möglichen Leistung. Ein höherer Kapazitätsfaktor bedeutet eine geringere Unterbrechung und einen höheren Wert. In den zwölf Monaten vor dem März 2020 wurde sogar ein Kapzitätsfaktor von 57,1 Prozent erreicht. Diese Zahlen beweisen, welch großes Potential schwimmende Offshore Windanlagen haben.

Mit diesem Wissen will man in Großbritannien bis 2030 schwimmende Windanlagen mit einer Kapazität von einem Gigawatt installieren. Der Betreiber Equinor hat die Anlage vor Peterhead mit Sensoren ausgestattet, die konstant Daten zur Energieproduktion sammeln und auswerten. Auf Basis dieser Daten entwickelt man die Systeme immer weiter. Teilweise werden die Daten auch mit Mitstreitern in der Branche geteilt. Denn als erste industrielle Floating-Anlage der Welt soll Hywind auch zur Weiterentwicklung der gesamten Industrie beitragen.

Nächstes Jahr wird Equinor eine größere schwimmende Anlage vor der Küste Norwegens in Betrieb nehmen. Diese soll nicht nur die größte Anlage der Welt sein, sondern auch die erste Anlage, die dazu beiträgt die Offshore Öl- und Gasproduktion kohlenstofffrei zu machen.  Die Tampen getaufte Anlage soll eine Kapazität von 88 Megawatt haben. Die Skalierung ist der Schlüssel zur Kostenreduzierung, seit dem Bau von Hywind Scottland sind die Investitionskosten bereits um 70% pro Megawatt gesunken und Equinor rechnet damit, dass sie beim Bau von Tampen um weitere 40% niedriger sein werden.

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Bild: Alan Jamieson, Wikimedia