Welche Kriterien gibt es bei der Auswahl des richtigen Dämmstoffs? Energieleben.at hat Energieberater Ing. Gerhard Los im Wien Energie-Haus gefragt.
Dieser Artikel wurde am 23. März 2012 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Schön wäre es, wenn alle Kriterien erfüllt würden. In der Praxis schließen sie einander allerdings zum Teil aus. Zum Video!

Auch der Ort der Anwendung zählt: Fasrige Dämmstoffe eignen sich schlecht für Feuchtigkeit und Erdkontakt. Nachwachsende Dämmstoffe sind nicht feuerfest. Und druckstabile Dämmelemente sind nicht nötig, solange kein Druck auf sie ausgeübt wird.

Zunächst eine Übersicht der möglichen Kriterien, dann wenden wir uns einem jener Punkte zu, die am anfälligsten für Probleme sind: Feuchtigkeit.

Worauf achten bei der Auswahl des richtigen Dämmstoffs?

  • Verwendungszweck
  • Größte Dämmwirkung
  • Art der Dämmung
  • Möglichst dünnwandig
  • Kostengünstig
  • Feuerbeständig
  • Feuchtigkeitsbeständig
  • Schallisolierend
  • Ökologisch verträglich
  • Leicht verarbeitbar

Beispiel: Feuchtigkeit

Feuchtigkeit und Nässe zählen zu den größten Sorgen beim Dämmen. Ein durchnässter Dämmstoff kann nicht mehr seine ganze Dämmleistung erbringen, zugleich wird Schimmel zum Thema.

Mögliche Ursachen für Nässe in der Dämmung sind:

  • Zu frühe Fertigstellung bzw. zu früher Bezug des Gebäudes (Baufeuchte konnte nicht austrocknen)
  • Konstruktion ist nach außen hin zu dampfdicht
  • Falsche Lagerung des Dämmstoffes vor dem Einbau
  • Falsche Anbringung des Dämmstoffes
  • Zu geringe Dämmstoffstärke
  • Lückenhafte Anbringung der Dämmung (Wärmebrücken)
  • Undichtheiten in der Feuchtigkeitsabdichtung (z. B. typisch im Flachdach)
  • Wind-Undichtheit
  • Falsche oder fehlende Anwendung von Dampfbremsen oder -sperren

Nicht alle Dämmstoffe reagieren auf Feuchtigkeit gleich empfindlich. Manche sind besonders für den Einsatz an feuchtigkeitsgefährdeten Bauteilen geeignet. So sind extrudiertes Polystyrol (XPS), expandiertes Polystyrol (EPS), sofern es sich um Automatenplatten handelt, und Schaumglas feuchtigkeitsunempfindlich.

Die meisten Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen verlieren bei Durchfeuchtung relativ wenig an Dämmwert. Sie sind aber natürlichen Verrottungsprozessen unterworfen.

Kellerböden

Sind Kellerräume als Wohnräume genutzt, muss der Kellerfußboden gedämmt werden. Im Sanierungsfall kommt nur eine Dämmung von oben in Frage. Besonders wichtig ist dabei der Feuchtigkeitsschutz. Beim Neubau ist die beste Lösung eine Dämmung mit Kunststoff oder Schaumglas unter dem Fundament.

Perimeterdämmung

Die Außendämmung von Kellerwänden gegen Erdreich nennt man Perimeterdämmung. Da die Dämmung ständig mit dem feuchten Erdreich in Berührung ist, kommt nur feuchtigkeitsbeständiger Dämmstoff in Frage.

Wichtig ist: Jeder Einzelfall ist anders.
Individuelle Beratung zu Dämmung und Energiesparen finden Sie im
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Mariahilfer Straße 63,
1060 Wien

Montag bis Mittwoch 9:00 bis 18:00 Uhr,
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Interview-Serie Dämmung: