Dieser Artikel wurde am 14. März 2011 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Für Japan ist die Energieversorgung seit jeher eine zentrale Frage. Natürliche Ressourcen sind auf dem Inselreich knapp.…
Dieser Artikel wurde am 14. März 2011 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Für Japan ist die Energieversorgung seit jeher eine zentrale Frage. Natürliche Ressourcen sind auf dem Inselreich knapp. Die jüngste Katastrophenserie verschärft das Problem.

Tod und Zerstörung

Japan steckt in einer ernsten Krise. Dass die Ratingagenturen die Bonität des Landes herabgestuft haben und dadurch wirtschaftliche Schwierigkeiten entstehen, war nur der Anfang. Am 11. März folgte ein Jahrhundert-Erdbeben, ein Tsunami, Explosionen und Ausfälle in den Kernkraftwerken und dazu noch vulkanische Aktivität – das bedeutet eine riesige (und noch immer unbekannte) Zahl an Todesopfern und schwere Schäden an Häusern und Infrastruktur. Seit Montag, 14. März liegen die Brennstäbe im Reaktor 2 des AKW Fukushima völlig frei.

Autos, Züge und Leitungen fehlen. Das Ausmaß der Zerstörung lässt sich durch Satellitenbilder erahnen.

Stromversorgung eingeschränkt

Während in den verwüsteten Gebieten die Katastrophenhilfe läuft, sind die Auswirkungen auch in den anderen Landesteilen spürbar. Die Energiekonzerne haben heute, Montag, die Stromversorgung in großen Teilen Ost-Japans rationiert. Im Umland von Tokio wird täglich drei Stunden der Strom abgeschaltet. Betriebe wie Sony und Toshiba müssen die Produktion einstellen.

Kernschmelze

Im Atomkraftwerk Fukushima haben sich seit Samstag zwei Explosionen ereignet. Mit einer Kernschmelze, dem größten anzunehmenden Unfall, und Strahlenaustritt, muss gerechnet werden. Die japanische Regierung hält dieses Szenario sogar für “höchstwahrscheinlich“.

Öl und Kohle

Japan ist höchst abhängig von Rohstoff-Importen. Auch heute noch sorgen angekauftes Öl und Kohle für den größten Anteil an nötiger Energie im stromhungrigen Land. Nach der Ölkrise in den 1970er-Jahren hat die Regierung das Problem erkannt und einen Weg der Diversifizierung eingeschlagen. Japan sollte nicht abhängig von einer einzigen Energiequelle sein.

Atomare und erneuerbare Energie

2010 wurden mehr als 25% der in Japan benötigten Energie von Atomkraftwerken geliefert. Gleichzeitig ist Japan der weltweit drittgrößte Produzent von Solarzellen nach den USA und Deutschland. Dazu kommen geothermische Anlagen und Wasserkraftwerke.

Dennoch: Trotz aller auch experimenteller Versuche ist Japan noch lange nicht so weit, seinen überproportional hohen Energiebedarf aus ökologisch verträglichen Quellen decken zu können.

Unabhängigkeit

Das Ziel der Regierung in Tokio ist größtmögliche Unabhängigkeit von Importen – und größtmögliche Diversifizierung zwischen verschiedenen Energiequellen.

Bildnachweis: Gerd Altmann / pixelio.de

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