Reuse to reduce
Jeans sind in der Regel aus Baumwolle gefertigt. Der Wasserverbrauch beim Anbau der Pflanze ist intensiv, der Einsatz von Chemikalien ist oft Usus und die Jeans kommt vom Standpunkt der Umweltschonung aus medial oft nicht gut weg.
Umso wichtiger ist es, das Material, das mit hohem Einsatz der wertvollen Ressource Wasser hergestellt wurde, möglichst lange zu nutzen. Selbst wenn die Jeanshose nicht mehr als solche tragbar ist, lässt sich aus dem Jeansstoff noch vieles machen.
Jeans – das perfekte Upcycling-Material
Wenn es um Upcycling geht, sind alte Jeans mit Löchern an den Knien und zerfetztem Saum Gold wert! Mit ausgemusterten Jeans lassen sich nämlich tolle Dinge anfertigen: Handtaschen, Shopper, Haarbänder, Platzsets für den Tisch, Geldbeutel, Schlüsselbänder, Patchwork-Teppiche und vieles mehr. Dadurch wird der Lebenszyklus der Jeans verlängert und Ressourcen geschont. Denn: Wer sich eine Tasche als einer alten Jeans näht, wird beim nächsten Einkaufsbummel viel leichter an der Jeanshandtasche im Schaufenster vorbeischlendern können. Das schont nicht nur das eigene Bankkonto, sondern durch den Konsumverzicht auch die Umwelt.
Selbsttherapie durch Selbermachen – worüber viel zu wenig in der Nachhaltigkeitsdebatte gesprochen wird
Außerdem ist es sehr heilsam, Dinge selbst herzustellen. Wer sich schon einmal ein paar Stunden an die Nähmaschine gesetzt und eine Tasche oder einen Turnbeutel in eigener Handarbeit genäht hat, wird viel bewusster und kritischer beim Einkauf sein. Auf einmal interessiert man sich für die Verarbeitungsqualität und inspiziert versäuberte Nähte. Plötzlich weiß man einen gut eingenähten Reißverschluss zu schätzen und kann über so manchen Preis nur mehr den Kopf schütteln: „Wie kann Feld-, Transport- und Näharbeit so wenig wert sein?“
This is genius jeanius!
Genug der Worte, lassen wir Taten sprechen. Aus alten Jeans lassen sich coole DIY-Projekte umsetzen, denn meistens sind nur einzelne Teile der Denimhose beschädigt, andere aber noch gut in Schuss. Auf dem VlikeVeronika-DIY-Blog kann man sich einige Anleitungen und viel Inspiration für Jeans-Upcycling-Projekte holen.
Hier erfahren Selbermacherinnen und Selbermacher, was man bei der Wahl der Jeans für das jeweilige Upcycling-Projekt beachten sollte. Außerdem gibt es smarte Tipps, wie man schnell zu alten Jeans kommt, wenn der eigene Kleiderschrank gerade nichts hergibt.
Vom Scrunchie über den Turnbeutel bis hin zum Schlüsselband aus Jeans
In den Schritt-für-Schritt-Anleitungen wird gezeigt, wie man Scrunchies aus Jeans näht oder die einfachen Haargummibänder mit einer abnehmbaren Jeansschleife aufhübschen kann. Auch ein Schlüsselband ist schnell aus einem Hosenbein genäht und wer ein bisschen routinierter an der Nähmaschine ist, kann sich in zwei bis drei Stunden einen Turnbeutel oder eine stylische, runde Shoulderbag aus der alten Lieblingsjeans zaubern.

Wo findet man viele Jeans?
Bei den meisten Upcycling-Projekten ist ein bisschen Geduld bei der Vorbereitung gefragt. Die meisten von uns haben keinen Stapel ausgemusterter Jeans zu Hause. Deshalb ist es ratsam, im Freundeskreis oder bei der vertrauten Runde in der Kaffeeküche im Büro mutig in die Runde zu fragen, ob nicht jemand gerade eine alte Jeans zu verschenken hat.
Vielleicht wagt man sich auch ein bisschen aus der Komfortzone und hängt einen Zettel am Schwarzen Brett im Stiegenhaus auf, um Nachbarinnen und Nachbarn nach Material zu fragen. In Wahrheit ist schon in diesem Do-it-yourself-Schritt Kreativität gefragt.
Wenn man sich ein bisschen Zeit nimmt, kann man schon einen beachtlichen Jeansstapel anhäufen, um dann genüsslich aus unterschiedlichen Farben, Waschungen und Designs auszuwählen, was man für das geplante Projekt verwenden will.
Ist dir schon aufgefallen, …
- … wie viele unterschiedliche Farben Jeansnähte haben können?
- … wie unterschiedlich groß die Hosentaschen auf der Rückseite der Jeans sind?
- … wie verschieden die Ziernähte auf den Po-Taschen der Jeans aussehen?
- … dass Jeans ganz typische Verschleißstellen haben? An den Knien ist der Stoff meist schon dünn, bei Jeans mit hohem Stretchanteil, entstehen durch die Abnutzung im Schritt Wellen und oft sind die Gürtelschlaufen auf der Rückseite ausgerissen.
Profitipp: Material sammeln und Geld sparen
Jeans ist nicht das einzige Material, das es sich zu sammeln lohnt. Gerade wenn man plant, eine Tasche zu nähen, ist es ganz praktisch, sich Metallschnallen, Karabinerhaken, D-Ringe oder Zippverschlüsse von kaputt gewordenen Taschen abzuschneiden und sie in der Nähkiste für neue Projekte aufzubewahren.

Fazit
Egal wie viel Vorerfahrung man mit DIY-Projekten oder an der Nähmaschine mitbringt, es findet sich immer ein passendes Projekt zum Upcyceln alter Jeans. Gerade wenn man das Material schon zu Hause im Schrank hat, senkt das die Hemmschwelle, auch einfach mal loszulegen und Hemmungen beim Selbermachen abzubauen. It’s not new, but it is very uniquely you.
Weiterführende Links
- energieleben.at: Fischer, Veronika: Was versteht man unter Upcycling?
Der Blogpost zum Auftakt der Upcycling-Serie mit VlikeVeronika. - Geolino: Domke, Maxi: Cool und bequem: die Jeans.
Hier gibt es interessante Infos rund um die Fertigung von Jeans. - Pinterest: VlikeVeronika. DIY Jeans | Entdecke das Kultmaterial neu.
Inspiration für Upcycling-Ideen aus alten Jeans. - VlikeVeronika: Scrunchies aus alten Jeans selbermachen.
DIY-Fans aufgepasst: Hier gibt es die Schritt-für-Schritt-Anleitungen für drei Scrunchie-Versionen aus alten Jeans. - VlikeVeronika: Upcycling-Ideen aus alten Jeans.
Creativity is in your genes jeans!: Hier gibt es Ideen und Anleitungen für Jeans-Upycling-Projekte.