Mit dem Klimawandel kommen neue Arten nach Österreich und Deutschland; darunter leider auch Krankheitserreger. So wurden nun in Deutschland durch Wissenschaftler des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNI) erstmals Larven des Hundehautwurms Dirofilaria repens in Stechmücken nachgewiesen.
Hundehautwurm aus Südeuropa eingeschleppt
Die Wissenschaftler sammelten gemeinsam mit der Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Stechmückenplage e. V. (KABS) über zwei Jahre lang rund 75.000 Stechmücken aus 55 Gebieten in ganz Deutschland. Anschließend wurden die Mücken auf Parasiten untersucht, und man fand in drei Arten aus Brandenburg die Larven des Hundehautwurms. Diese nutzen Hunde und wild lebende Tiere wie Marder oder Fuchs als Wirt und entwickeln sich in ihnen zu geschlechtsreifen Würmern. Auf den Menschen gehen sie selten über. Bisher sind noch keine in Deutschland verursachten Infektionen beim Menschen bekannt.
Ursprünglich sind die Würmer in Ländern Südeuropas, Afrikas oder Asiens beheimatet. Doch in den letzten Jahren kam es häufiger zu Infektionen in nördlicheren Gebieten in Österreich, Tcheschien oder Polen. Man vermutet einen Zusammenhang mit der Einfuhr von Hunden aus Südeuropa. Die Klimaerwärmung ermöglicht es den miteingeschleppten Parasiten, sich auch hier zu etablieren.
Infektion von Hund und Mensch
Eine Infektion des Hundes mit Dirofilaria repens ist besonders tückisch, da ein unbehandeltes Tier die Parasiten bis zu sieben Jahren in sich tragen kann und dabei oft ohne Symptome bleibt. Es können jedoch auch Hautreizungen vorkommen. Wird ein Mensch über eine Stechmücke infiziert, sterben die Würmer oft ab. Doch sie können dabei Schwellungen oder Knoten in der Haut verursachen. Operationen müssen bei Parasitenbefall am Auge durchgeführt werden. Sollten die Würmer doch bis zur Geschlechtsreife im menschlichen Körper überleben, kann es zu Erkrankungen wie beispielsweise Hirnhautentzündung kommen.
Bildnachweis: Daniel Liel