v.l.n.r: Stadtrat Peter Hacker, Martin Madlo (Managing Director Interxion), Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Stadtrat Peter Hanke, Michael Binder (Medizinischer Direktor Wiener Gesundheitsverbund) und Michael Strebl (Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung) beim Start zur innovativen Nutzung der Abwärme. Fotocredit: © Wien Energie/Christian Hofer
v.l.n.r: Stadtrat Peter Hacker, Martin Madlo (Managing Director Interxion), Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Stadtrat Peter Hanke, Michael Binder (Medizinischer Direktor Wiener Gesundheitsverbund) und Michael Strebl (Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung) beim Start zur innovativen Nutzung der Abwärme. Fotocredit: © Wien Energie/Christian Hofer
Wien Energie macht es nun möglich, dass die Wärmeversorgung eines ganzen Spitals durch die Nutzung von Abwärme aus Serverräumen gesichert werden kann.
Dieser Artikel wurde am 16. Mai 2022 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Welche klimafreundliche Lösung gibt es für Abwärme, die bei bestimmten Vorgängen in Gebäuden entsteht? Die  Antwort darauf lautet Recycling. Wien Energie, der größte Energieversorger des Landes, arbeitet nun an einer Anlage, die genau das auf faszinierende Art und Weise schafft. Ausgangspunkt für das innovative Projekt in Sachen Umweltschutz ist das Rechenzentrum Interxion, das sich im 21. Bezirk in Wien befindet und sich unter anderem auf Connectivity, Cloud Anbindungen sowie individuelle Server-Housing-Möglichkeiten spezialisiert hat.

Im größten Rechenzentrums-Campus des Landes befinden sich demnach zahlreiche Serverräume, die durch eine Kühlanlage gekühlt werden müssen. An eben jene Kühlanlage wird bald eine Wärmepumpenanlage angeschlossen, die Wien Energie in naher Zukunft errichten wird. „Wir bauen hier eine Grätzl-Heizung für die Klinik Floridsdorf! Energie aus Floridsdorf für Floridsdorf, diese lokale Ressourcennutzung ist das Gebot der Stunde. Dazu nutzen wir die Server-Abwärme von Interxion Österreich, die durch die Kühlung der Anlagen entsteht und machen daraus klimaneutrale Wärme“, erklärt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung.

Abwärme soll Wärmebedarf von 800-Betten-Spital bis zu 70 Prozent decken

Die überschüssige Wärme aus den Serverräumen wird dann wiederum in Fernwärme umgewandelt, die in die Klinik Floridsdorf eingespeist wird. Das Krankenhaus wird im Durchschnitt 150 Tage pro Jahr beheizt und hat einen Warmwasserverbrauch von rund 73.000 Kubikmetern. Das Spital mit ca. 800 Betten kann durch das Abwärme-Recycling künftig seinen Wärmebedarf bis zu 70 Prozent aus der Abwärme des Rechenzentrums decken. Das Abwärme-Projekt ist damit Teil der Strategie, bis 2040 die Wiener Fernwärme gänzlich klimaneutral zu produzieren. „Nachhaltigkeit und Klimaschutz haben im Wiener Gesundheitsverbund schon lange Tradition. Daher freuen wir uns besonders, dass wir nun dieses innovative Projekt gemeinsam mit Interxion und Wien Energie umsetzen werden“, sagt dazu der Medizinische Direktor des Wiener Gesundheitsverbunds Michael Binder.

Damit das Rechenzentrum Interxion die Klinik Floridsdorf beheizen kann, erreichtet Wien Energie eine Wärmepumpen-Anlage, die an der Kühlanlage des Rechenzentrums angeschlossen wird. Grafik: © Wien Energie/Harald Ströbel
Damit das Rechenzentrum Interxion die Klinik Floridsdorf beheizen kann, erreichtet Wien Energie eine Wärmepumpen-Anlage, die an der Kühlanlage des Rechenzentrums angeschlossen wird. Grafik: © Wien Energie/Harald Ströbel

Abwärme Projekt bereits seit Herbst 2021 in Planung

Seit vergangenem Herbst wird das innovative Abwärme Projekt geplant. In diesem Herbst ist mit dem Baubeginn zu rechnen und schon Mitte 2023 soll die Anlage in Betrieb genommen werden. Damit können in Zukunft rund 4.000 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Das Abwärme-Konzept ist dabei übriges nicht das einzige nachhaltige Projekt der Klinik Floridsdorf. Bereits vergangenes Jahr errichtete man mit Wien Energie eine Solaranlage am Dach der zum Krankenhaus gehörenden Hochgarage, mit der das Spital jährlich 337 Tonnen CO2-Ausstoß einspart. Außerdem wurden über 250 Radabstellplätze am Gelände der Klinik geschaffen und man setzt auf nachhaltige Fernkälte sowie die Nutzung von Regenwasser. 

Foto und Grafik: © Wien Energie/Christian Hofer, Wien Energie/Harald Ströbel


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