Eine Analyse von IHS Markit kommt zu dem erfreulichen Ergebnis, das grüner Wasserstoff schon in knapp drei Jahren preislich wettbewerbsfähig sein wird.
Dieser Artikel wurde am 30. März 2021 veröffentlicht
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Laut der Analyse des in London ansässigen Analysten IHS Markit wird der Preis für grünen Wasserstoff (mittels erneuerbarer Energien produzierter Wasserstoff) in den nächsten drei Jahren unter zwei Dollar pro Kilo sinken. Bei diesem Preisstand wird er mit fossilproduziertem Wasserstoff konkurrenzfähig. Dass eine so drastische Preissenkung in dieser kurzen Zeit erreicht werden kann, hat mehrere Gründe. Bis 2023 werden rund eine Milliarde US-Dollar in die Produktion grünen Wasserstoffs investiert werden, weltweit sind bis 2030 Projekte mit einer Gesamtkapazität von 23 Gigawatt in Planung bzw. teilweise bereits im Bau.

Momentan liegt die Betriebskapazität für die Wasserspaltung mittels Elektrolyse bei 82 MW, Ende 2018 waren insgesamt 5GW Projekte geplant, 2019 waren es 8 GW und nun sind es, wie bereits erwähnt, 23 GW. Diese Gesamtkapazität ist das 280-fache der heutigen Kapazität. Die sinkenden Kosten für Elektrolyse und erneuerbare Energien sind Teil der Erklärung wie es zu einem solchen gesteigerten Interesse kommt. Ein anderer entscheidender Punkt ist die politische Unterstützung und der gesteigerte Investitionswillen in Projekte zum Bau von Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff, da viele Regierungen auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft hinarbeiten.

In den letzten fünf Jahren sind die Kosten für die Produktion von grünem Wasserstoff bereits um 40 Prozent gesunken, bis 2025 werden sie um weitere 40 Prozent sinken. Zwei Drittel dieser Senkung sind den gesunkenen Kosten für die Erzeugung erneuerbarer Energien geschuldet, ein Drittel ergibt sich aus der Kostensenkung bei der Elektrolyseausrüstung. In konkreten Ziffern ausgedrückt, geht IHS Markit davon aus, dass die Kosten für grünen Wasserstoff bis 2030 auf unter 1,65 Euro pro Kilogramm sinken werden. Dieser Preis ist die magische Schwelle, ab der er mit aus Erdgas durch Kohlenstoffabscheidung gewonnenem Wasserstoff (blauer Wasserstoff) konkurrenzfähig ist. Sinken die Kosten für Strom aus erneuerbaren Energien weiter und steigt die Effizienz der Elektrolyse (derzeit liegt sie bei rund 80 Prozent) könnte laut dem niederländischen Wasserstoffexperten Ad van Wijk, von der TU Delft, sogar ein Preis von rund einem Euro für in Europa produziertem Wasserstoff erreicht werden.


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