Salzkavernen werden schon seit längerer Zeit als Speicher für Erdgas genutzt. Nun will man dieses Konzept auch für Wasserstoff anwenden. Der deutsche Energieanbieter EWE baut eine solche Anlage, die 2022 in Betrieb gehen soll.
Dieser Artikel wurde am 22. Februar 2021 veröffentlicht
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Es ist technisch möglich, Wasserstoff lange Zeit in gasförmiger Form zu speichern. Dies ist der große Vorteil gegenüber Strom aus Wind- oder Sonnenenergie, aus dem er gewonnen werden kann. EWE ist nun eines der ersten Unternehmen, das eine Infrastruktur aufbaut und testet, die für die Speicherung von reinem Wasserstoff unerlässlich ist. Die Wasserstoffspeicherkaverne wird in der Nähe von Berlin in einer Tiefe von rund 1.000 Metern und einer Größe von 500 Kubikmetern errichtet. Dort werden fünf bis sechs Tonnen Wasserstoff gespeichert.

Bei dem Projekt geht es insbesondere darum, den Reinheitsgrad des Wasserstoffs nach seiner Entnahme aus der Kaverne herauszufinden. Dieses Kriterium ist besonders wichtig für den Einsatz von Wasserstoff im Mobilitätssektor. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts können problemlos in Kavernen mit dem 1000-fachen Volumen übertragen werden, verkündete EWE. Das Ziel ist es, Kavernen mit einem Volumen von 500.000 Kubikmetern für die Wasserstoffspeicherung zu verwenden.

EWE erwartet in der zweiten Jahreshälfte 2022 erste Erkenntnisse darüber, wie sich die Speicherung auf die Reinheit des Wasserstoffs auswirkt und wie die Integration von Wasserstoff in das deutsche Energieversorgungssystem erfolgreich sein kann. Wenn alles wie geplant verläuft, wird EWE die Erzeugung, Speicherung und potenzielle Nutzung von Wasserstoff im Mobilitätssektor ausweiten. Irgendwann soll dann die Wasserstoffspeicherung genauso normal sein wie die seit Jahrzehnten etablierte Speicherung von Erdgas.

Auch in Österreich werden Salzkavernen zur Speicherung von Erdgas verwendet. Die Größte mit 2,64 Mrd Kubikmeter befindet sich in Haidach bei Straßwachen in Salzburg. Aber auch in der Nähe von Wien, im Bezirk Gänserndorf sind 2 Salzkavernen mit insgesamt fast 2 Milliarden Kubikmeter Kapazität zur Speicherung von Erdgas im Betrieb. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts in Deutschland könnten also auch für Österreich von großer Bedeutung sein.


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Bild: EWE.com