Tiny House Gemeinschaft
Tiny House Gemeinschaft
Muss es wirklich immer entweder oder sein?
Dieser Artikel wurde am 8. Mai 2017 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Seit inzwischen ca. 5 Jahren beschäftige ich mich sehr intensiv mit Tiny Houses, habe mir meinen eigenen Container ausgebaut und darin gelebt, und liebe die unterschiedlichsten Designs, die ständig neu entwickelt werden. Es ist mein Schneckenhaus, das ich (wenn mobil) immer dabei haben kann, wo ich mich zurückziehen kann, das meins ist und wo ich niemandem irgendeine Rechenschaft schuldig bin.

Ich bin sehr gerne alleine und brauche regelmäßig meine Zeit nur für mich. Außerdem liebe ich die Idee, mich nicht fix an einen Ort binden zu müssen, und jederzeit zu neuen Abenteuern aufbrechen zu können. All das bietet mir ein Tiny House.

Aber es gibt auch einen Anteil in mir, der andere Menschen sucht, der dieses Gefühl von aufgehoben-sein in einer Gruppe sucht, der in Gemeinschaft leben möchte, der sich auch den damit verbundenen Herausforderungen gerne stellt. Dieser Teil von mir sucht auch bereits seit einigen Jahren unterschiedlich intensiv nach einem Ort, wo ich in einer Gemeinschaft leben kann.

Aber wie lassen sich meine zwei so konträr scheinenden Wünsche von einem Tiny House und einer Gemeinschaft realistisch kombinieren? Diese Frage beschäftigt mich nun auch schon ähnlich lange. Eine so richtig, für mich, zufriedenstellende Antwort habe ich noch nicht gefunden, aber ich möchte euch zumindest ein paar Möglichkeiten vorstellen, falls ihr euch in einem ähnlichen Dilemma befindet.

Tiny House neben einer Gemeinschaft

Einige Gemeinschaftswohnprojekte haben zusätzlich zum Haus auch einen Grund mit Garten, wo eventuell Platz ist, ein Tiny House abzustellen. Dadurch wohnt man zumindest in der Nähe einer Gemeinschaft, hat aber seinen eigenen Rückzugsort, und vor allem ein tatsächliches Tiny House.

Tiny House neben einer Gemeinschaft

WG in einem Gemeinschaftswohnprojekt

Alle Wohneinheiten, die ich bisher in Gemeinschaftswohnprojekten gesehen habe, waren um ein wesentliches größer als ein Tiny House, und somit auch um einiges teurer. Da ein wesentlicher Aspekt des reduziert Wohnens auch die Kosten sind, wäre es möglich, innerhalb eines Gemeinschaftswohnprojektes auch ohne Familie eine Wohneinheit zu mieten, aber eben mit anderen zusammen als WG. Diese Lösung ist wahrscheinlich einfacher umsetzbar, man verzichtet dabei aber auf das tatsächliche eigene Haus.

Kleingartensiedlung

Eine wahrscheinlich etwas schwerer umsetzbare Lösung – wenn man noch keine Fläche in einer Kleingartensiedlung hat – ist es, in ein Tiny House in einer Kleingartensiedlung zu ziehen, um sich dort mit der Nachbarschaft eine Gemeinschaft aufzubauen.

Tiny House Gemeinschaft

Eine bisher in Österreich offiziell nicht anerkannte Variante des Wohnens ist es, mehrere Tiny Houses auf ein Grundstück zu stellen, um eine Gemeinschaft aus Tiny Houses zu schaffen. Dies wurde in Form von Wagenplätzen probiert, was jedoch bislang auf wenig Akzeptanz gestoßen ist. In Deutschland sind diese weit mehr verbreitet. Und auch in den USA werden bereits einige Versuche in diese Richtung unternommen.

microcommunityconcepts.org

Fazit

Dies sind natürlich nur ein paar der vielen Möglichkeiten, die einem offen stehen, um diese zwei Wünsche zu verbinden. Im Grunde ist es bei egal welcher Lösung, wo augenscheinlich zwei oder mehr gegensätzliche Wünsche kollidieren, sehr hilfreich, herauszufinden, welche Aspekte der jeweiligen Wünsche am wichtigsten sind, auf was man auf keinen Fall verzichten möchte. Außerdem hilft es immer, auch offen für neue, vielleicht noch nie dagewesene oder nicht stark verbreitete Lösungen zu sein.

 

Bildquellen:

Tiny House Gemeinschaft (Entwurf): Micro Community Concepts

 

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