Seit 31. Oktober zeigen unsere Uhren wieder “Winterzeit” – die “eigentliche”, die “normale” Zeit. Die nächste Umstellung auf die Sommerzeit ist für die Nacht auf Sonntag, den 27. März 2011 geplant.
Die Uhrenumstellung, das wechselweise “gewinnen” und “verlieren” einer Stunde, dient nur einem einzigen Ziel: Das Licht des Tages so gut wie möglich auszunutzen. Im Englischen wird das klarer, denn die Sommerzeit heißt international eigentlich “Daylight Saving Time”.
Die Vorteile des Wechsels von der Sommerzeit zur Winterzeit und wieder zurück sind rasch erklärt: Mehr Sonnenlicht am Abend soll die Unfallgefahr auf den Straßen reduzieren. Zudem sparen Bürostunden während der hellsten Zeiten des Tages Strom durch geringeren Bedarf an elektrischem Licht.
So weit die Theorie. In der Praxis kommt im Winter so oder so kaum ein Büro ohne künstliche Beleuchtung aus, dafür sorgt schon die üblicherweise dichte Bewölkung in der kalten Jahreszeit. Im Straßenverkehr gibt es keine gefährlichere Zeit als die Dämmerung, eine Stunde früher oder später ändert daran nicht viel.
Den großen Nachteil der Zeitumstellung kennen wir aus persönlicher Erfahrung: Unsere innere Uhr gerät aus dem Takt, einige leiden mehrere Tage, vielleicht sogar Wochen lang an dem kleinen “Jet-Lag” durch die Zeitumstellung.
Kein Wunder also, wenn in vielen Ländern der Welt die Einhaltung von Sommer- und Winterzeit immer wieder wechselt. Großbritannien diskutiert derzeit die Einführung einer “Single Double Daylight Saving Time”, im Endeffekt eine Angleichung an die mitteleuropäische Zeitzone. Russland geht den umgekehrten Weg und hat die Zeitzonen im Land von elf auf neun reduziert. 2011 könnte Moskau die Umstellung auf die Sommerzeit aussetzen, um ersatzweise die Arbeitszeit in den Sommermonaten um eine Stunde zu verlegen.
Die Zeitmessung bleibt also Willen und Willkür der Menschen ausgeliefert. Sicher ist nur eins: Wir brauchen das Licht zum Leben.