Mit mobileEOM Natur beobachten
Mit mobileEOM Natur beobachten
Mit einer App den wirklichen Verlauf der Jahreszeiten beobachten.
Dieser Artikel wurde am 19. Juni 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Geographen der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben mit mobileEOM eine App entwickelt, die den Verlauf der “eigentlichen” Jahreszeiten anzeigt. Das ist nicht nur für Landwirte praktisch, sondern auch für Hobbygärtner und Allergiker. Ganz nebenbei hat mobileEOM auch noch den internationalen App-Wettbewerb MYGEOSS der Europäischen Kommission gewonnen.

 

 

 

Mit mobileEOM den Jahreszeiten auf der Spur

Dem Kalender nach ist es zwar schon Sommer, doch draußen ist es grau und nass. Die Jahreszeiten halten sich nun mal nicht an Termine, dank Klimawandel schon dreimal nicht. Zuverlässiger als das Datum zeigt uns die Natur, in welcher Saison wir uns gerade befinden. Schneeglöckchen läuten den Frühling ein, Schwarzer Holunder blüht nur im Frühsommer und fallen einem die Kastanien auf den Kopf, weiß man, es ist Herbst. Das Ganze fassen Wissenschaftler unter dem schönen Namen “Phänologie” zusammen. Satellitendaten geben Aufschluss über die Phänologie und bilden die Basis für mobileEOM.

Mit mobileEOM hat man zwei Möglichkeiten: Man kann sich anhand von Karten und Diagrammen anschauen, wie sich die Phänologie in der Region innerhalb der letzten 15 Jahre und somit der Beginn der Jahreszeiten verändert hat. Zudem kann man eigene Fotos von Landschaft und Natur hochladen und mit dem Bildmaterial anderer User vergleichen. So entsteht ein Datenpool, der die Arbeit der meist ehrenamtlichen Phänologie-Beobachter unterstützt und den Wetterdiensten beispielsweise bei der Erstellung der Pollenvorhersage hilft.

Mit dem Handy die Auswirkungen des Klimawandels auf die Vegetation beobachten

“Wir möchten mit der App das Wissen über die Vegetationsdynamik der letzten Jahre einem breiten Nutzerkreis zur Verfügung stellen und gleichzeitig die Öffentlichkeit für Umweltveränderungen sensibilisieren”, so Jonas Eberle, der die Idee zu mobileEOM hatte. Der Geoinformatiker hatte bereits den EarthObservation Monitor, eine Website und eine App zur Vegetationsvitalität, mitentwickelt.

In Thüringen wird mobileEOM bereits in Zusammenarbeit mit der Klimaagentur des Thüringischen Landesamtes für Umwelt und Geologie eingesetzt, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Vegetation in Thüringen zu ermitteln.

Mehr Informationen (engl) unter: http://www.earth-observation-monitor.net

Quelle:

Friedrich-Schiller-Universität Jena: Mit dem Handy den Verlauf der Jahreszeiten beobachten. 28. Mai 2015. https://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM150528_Geoapp.html (zuletzt aufgerufen 19. Juni 2015)

Bild: © Martina Liel