Plastikmüll in den Weltmeeren stellt eine Gefahr für Seevögel dar.
Dieser Artikel wurde am 2. März 2016 veröffentlicht
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Jedes Jahr produziert die Menschheit mehr Plastik, rund 300 Millionen Tonnen sollen es zur Zeit sein. Eine unvorstellbare Menge, von der jährlich mehrere Tonnen in den Meeren enden. Die Schätzungen wie viele Tonnen es sind, gehen hier stark auseinander, von 3 bis 13 Millionen Tonnen. Dieser Plastikmüll sammelt sich an manchen Stellen und bildet dort großflächige Müllteppiche. Bisher sind fünf solcher Müllteppiche bekannt, doch wahrscheinlich formt sich gerade ein sechster. Dieser soll in der Barentssee entstehen, gespeist wird er vor allem aus Plastikmist der an Nordeuropas Küsten ins Wasser gelangt. Im Meer stellt es eine Gefahr für verschiedenste Lebewesen dar, vor allem Vögel halten Plastikteile oft für Nahrung und verschlucken sie.

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Die Studie World Gone Terribly Wrong, die von Forschern der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO) und dem Imperial College London erstellt wurde, zeigt, dass sich bereits bei 90 Prozent aller Seevögel Plastik im Magen befindet. Eine erschreckende Zahl, vor allem wenn man weiß, dass in den 1960er Jahren noch weniger als fünf Prozent der Vögel betroffen waren und der Prozentsatz bis 2050 sogar auf 99 Prozent steigen wird. Dr. Denise Hardesty, eine der Studienautorinnen, berichtet, dass sie in einem einzelnen Vogel beinahe 200 unterschiedliche Plastikstücke gefunden hat. Das Verschlucken von Plastik hat oft fatale Folgen für die Tiere, da sie es nicht wieder ausscheiden können.

Wie viele Vögel von diesem Problem betroffen sind, ist laut den Studienautoren außerdem ein Indikator dafür, wie es generell um das Ökosystem steht. Die verheerendsten Auswirkungen hat Plastik in den Regionen wo die Artenvielfalt am größten ist, auch wenn dort die Konzentration des Plastikmülls geringer ist. Als besonders gefährdet erachten Wissenschaftler verschiedene Vogelarten wie Albatrosse oder Eissturmvögel, aber auch Pinguine. Dort wo sich die bisher bekannten Müllteppiche befinden, in der Mitte des Ozeans, leben nämlich deutlich weniger Tiere.

Dennoch bleiben die Forscher zu einem gewissen Grad optimistisch, denn mit einfachen Maßnahmen ließe sich die Situation verändern. Verbessertes Abfallmanagement hätte in Europa in den letzten Jahren zu einer deutlichen Verbesserung des Zustandes geführt. Bei Untersuchungen wurde hier weniger Plastik in Vogelmägen gefunden als noch vor rund zehn Jahren. Dies sieht Dr. Hardesty als Indikator dafür, dass einfache Maßnahmen in kurzer Zeit Wirkung zeigen können.

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Bild: Chris Jordan