Das Fraunhofer Institut hat eine “Powerpaste” auf Magnesiumbasis entwickelt, die Wasserstoff mit der zehnfachen Dichte einer Lithiumbatterie speichert.
Dieser Artikel wurde am 19. April 2021 veröffentlicht
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Wasserstofffahrzeuge werden üblicherweise mit gasförmigen Wasserstoff betankt, die Tanks stehen dabei unter hohem Druck, etwa 700 bar. Diese Tanks sind groß und schwer, was den großen Vorteil dem Wasserstoff gegenüber gängigen Lithiumbatterien – die höhere Energiedichte – zunichtemacht. Außerdem ist dies auch der Grund, dass sich Wasserstoff nicht für kleinere Fahrzeuge, wie Motorräder und Roller eignet.

Doch das Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnologie und IFAM in Dresden haben nun scheinbar einen Weg gefunden um Wasserstoff zu speichern und zu transportieren. Eine Magnesiumpaste kann den Wasserstoff bei ganz normal atmosphärischem Druck speichern und auch wieder freisetzen. Um die Powerpaste herzustellen wird Magnesium mit Wasserstoff gemischt, bei Temperaturen von 350 Grad Celsius und unter fünf- bis sechsfachem Atmosphärendruck wird dieses Gemisch zu Magnesiumhydrid umgewandelt, dann werden noch Ester und Metallsalz hinzugefügt.

Diese Powerpaste ist dann bis 250 Grad völlig stabil. Sie kann bis zum Zehnfachen an Energie eines gleich schweren Lithium Akkus speichern und ein Vielfaches eines 700 bar Wasserstofftanks. Laut den Fraunhofer Forschern können Fahrzeuge damit mindestens dieselben oder sogar größere Reichweiten erreichen als Benziner.

Um ein Fahrzeug anzutreiben, wird der Powerpaste dann wieder Wasser beigegeben, so entsteht wieder gasförmiger Wasserstoff. Das Besondere an dieser von IFAM entwickelten Technik ist, dass nur die Hälfte des Wasserstoffs, der für den Fahrzeugantrieb benötigt wird, aus der Paste kommt, die andere Hälfte kommt aus dem Wasser. Die Paste kann in Kartuschen abgefüllt werden, so könnte man Fahrzeuge einfach zuhause betanken. Man müsste nur die Kartusche wechseln und einen Tank mit Leitungswasser befüllen. Die Technik würde sich auch gut für kleinere Fahrzeuge wie Motorräder eignen.


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Bild: Fraunhofer IFAM