Solar Sunflower © sunflower_field_748
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Das Projekt Sunflower vereint Photovoltaik und Solarthermie in einem Kollektor und treibt die Umwandlungseffizienz von Sonnenlicht in Energie in neue Höhen.
Dieser Artikel wurde am 15. September 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die Schweizer Firma Airlight Energy hat vor einigen Jahren begonnen, ein High Concentration Photovoltaik Thermal System (HCPVT) zu entwickeln, gemeinsam mit IBM als Partner. Ziel ist es, erneuerbare Energie in möglichst vielen Formen auch ohne vorhandene Netz-Infrastruktur anbieten zu können.

Entstanden ist eine 10 Meter hohe “Sonnenblume”: einer Kombination aus Parabolspiegel (aka. Satellitenschüssel) und Facettenauge nicht unähnlich konzentrieren die separat beweglichen Spiegel die Sonnenenergie um das 2.000-fache auf einen zentralen Punkt. Die Spiegelfläche beträgt 40m2. Bis zu 80 Prozent der einfallenden Strahlung können in Energie umgewandelt werden: 12 kW elektrisch und 21 kW thermisch sind für einen sonnigen Tag projektiert. Damit könnten mit einer Sonnenblume mehrere durchschnittliche Einfamilienhäuser versorgt werden, oder Hotels, Spitäler und kleinere Wirtschaftsgebäude

Laut Herstellerseite kann das Gerät elektrischen Strom, Wärme, Heißwasser und gekühlte Luft zur gleichen Zeit liefern. Angestrebt werden eine einfache Installation und geringer Wartungsaufwand bei langen Produktlebenszyklen.

Dr. Gianluca Ambrosetti, der Entwicklungsleiter des Projekts, sagt dazu: “With the HCPVT we are ushering in a new generation of solar energy technology. Not only is the system affordable, but it will create jobs where it is installed since many of the materials will be sourced locally. We expect to partner with firms around the world to bring a commercial version to market by 2017.”

Ein wesentliches Problem mit der Technologie ist der Preisverfall konventioneller Photovoltaik-Zellen. Damit könnte die Sonnenblume schnell unrentabel werden, zumal der Ertrag bei indirektem Sonnenlicht unter dem klassischer Photovoltaik-Panels liegt. Deren Effizienz liegt kommerziell momentan etwa bei 21,5% und damit fast um das vierfache geringer als bei der Sunflower – beim zu erwartenden Preisunterschied könnte der Effizienzgraf irrelevant werden. Und weder IBM noch Airlight Energy haben etwas zu den Kosten gesagt. Als Nischenprodukt für Gegenden mit hoher Sonneneinstrahlung oder als nach außen sichtbarer Repräsentant für das überzeugte Einsetzen erneuerbarer Energie könnte die Solar Sunflower aber gut eingesetzt werden.

Ein voll funktionstüchtiger Prototyp ist inzwischen gebaut, der kommerzielle Markteintritt soll mit 2017 erfolgen – First Mover können die Sunflower ab 2016 erhalten.

Der Entwicklungschef hat die Solar Sunflower auch auf einer TED-Konferenz vorgestellt.