Dieser Artikel wurde am 14. September 2009 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell! Die Sterne haben Konkurrenz: das künstliche Licht.  Das Phänomen, dass viele Sterne am Himmel nicht mehr…
Dieser Artikel wurde am 14. September 2009 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die Sterne haben Konkurrenz: das künstliche Licht.  Das Phänomen, dass viele Sterne am Himmel nicht mehr sichtbar sind, wird als Lichtverschmutzung bezeichnet. Ihre Hauptquelle ist die Außenbeleuchtung, vor allem in Ballungsräumen.

Experten warnen, dass das künstliche Licht den Lebensrhythmus von Mensch und Tier stört und somit auch gesundheitliche Schäden verursachen kann.

In New York sind kaum mehr Sterne am Himmel zu sehen, beklagt Reg Wilson, Asia-Pacific Director der International Dark Sky Association. Diese Organisation setzt sich für die Reduzierung der Luftverschmutzung ein. Allein in den USA werden durch unnötig aufgedrehte Lichter jährlich eine Milliarde Dollar verschwendet, so eine Schätzung der Association.

In Österreich sind in Ballungsräumen nur mehr zehn Prozent der Sterne sichtbar, die in dünnbesiedelten Regionen zu sehen sind. Studien der Commission 50, einer Arbeitsgruppe der International Astronomic Union, wird es in Europa in 25 Jahren keinen dunklen Himmel mehr geben.

In der Tierwelt sind vor allem Zugvögel und nachtaktive Insekten von der Luftverschmutzung betroffen. In Österreich sterben jährlich rund zwanzig Milliarden Insekten an der permanenten Beleuchtung, informiert Thomas Posch, Astronom der Universität Wien, der sich mit dem Phänomen auseinandersetzt.

Innere Uhr gestört

Bei Menschen verursacht der helle Himmel die Reduzierung der Ausschüttung des Ruhehormons Melatonons. Laut  Posch kann dies das Krebsrisiko um 30 bis 70 Prozent erhöhen. Das Immunsystem wird geschwächt und die innere Uhr gestört.

Eine Lösung, den Lichtsmog zu reduzieren, ist die Verwendung von Leuchtdioden. Diese Leuchtmittel verbrauchen weniger energie, sind dimmbar und lassen sich schnell aus- und einschalten. Skybeamer und großflächige Werbebeleuchtungen sollten vermieden werden und Straßenbeleuchtung und Beleuchtung von Häusern nur wenn notwendig eingeschaltet werden.

Mit den Auswirkungen der Lichtverschmutzung befasst sich auch das 9. “European Symposium for the Protection of the Night Sky“, das vom 17. bis 19. September in Armagh, Irland, stattfindet.

Quellen:

International Astronomic Union
Dark Sky Association
Thomas Posch – Universität Wien
Handelsblatt
Der Standard
Die Helle Not – Maßnahmen