Mittlerweile gibt es eine Vielzahl nachhaltiger Technologien mit denen Bauprojekte umweltfreundlicher gestaltet werden können. Ein Zement, der Smog frisst, gehörte bislang nicht unbedingt zu den gebräuchlichen Maßnahmen. Chicago versucht es derzeit mit einer Smog-fressenden Straße.
Dieser Artikel wurde am 11. Oktober 2013 veröffentlicht
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Chicago arbeitet intensiv daran, das Image als gürnste Stadt der USA zu erhalten. Die grünste Straße Amerikas soll dazu beitragen. Eine drei Kilometer lange Straße in einem Industrieviertel der Großstadt wir täglich von Tausenden Lkw befahren. Die Bewohner der Umgebung sollen durch einen speziellen Straßenbelag vor Atemwegsbeschwerden geschützt werden.

Möglich ist das durch photokatalytischen Zement, ein Straßenbelag, der mit Titandioxid-Nanopartikel beschichtet ist. Der Belag geht eine photokatalytische Reaktion ein, die unter der Einwirkung von Sonnenstrahlung die im pflanzlichen Chlorophyll stattfindende Photosynthese nachahmt. So können die Stickstoffoxide der Abgase eingefangen und in gesundheitsneutrale Salze umgewandelt werden.

Photokatalytischer Zement ist keine neue Erfindung. Der Baustoff wurde vom italienischen Betonunternehmen Italcementi anlässlich des 2.000-jährigen Jubiläums des christlichen Glaubens entwickelt. Der Vatikan wollte in Rom eine neue Kirche bauen, deren Oberflächenmaterial der hohen Luftverschmutzung in Rom standhält.

Der Zement könnte ein integraler Bestandteil urbaner Gebiete werden und erfolgreich zur Reduktion der Toxine in der Luft beitragen. In einigen europäischen Ländern ist der Zement auch schon zum Einsatz gekommen. Kontrovers diskutiert werden hingegen die Nanopartikel: Studien zeigen, dass die winzigen Titandioxid-Partikel – einmal in den Körper gelangt – extrem langsam abgebaut werden.