Fotocredit: Pixabay/Jasmin777
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Mit dem Frühling kommt auch wieder eine alte Bekannte in unsere Gärten: die Nacktschnecke. Längst hat die invasive Art sich bei uns durchgesetzt.
Dieser Artikel wurde am 10. April 2019 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Mit dem Frühling kommt auch wieder eine alte Bekannte in unsere Gärten: Die Nacktschnecke, alias Arion Vulgaris oder Spanische Wegschnecke. Diese hat sich in den heimischen Gärten und Wiesen längst durchgesetzt. Etwa 90 Prozent der Nacktschnecken gehören dieser Spezies an, wie eine Studie der Wiener BoKu zeigt. Forscher werteten mithilfe von Bürgerbeteiligung – in diesem Fall Studierende – rund 1000 Datensätze aus. Auf diese Weise konnte erhoben werden, wie weit sich die Spanische Wegschnecke, die erstmals Anfang der 1970-er Jahre in Österreich auftauchte, bereits verbreitet ist.

Das Ergebnis ist erstaunlich. Ihr Vorkommen konnte vom Tiefland bis in Alpentäler nachgewiesen werden. Sie zählt somit zu den erfolgreichsten invasiven Arten in Europa. Die Art könnte heimische Schneckenarten verdrängen“, sagt Daniel Dörler, Leiter der Untersuchung. Die einheimische Rote Wegschnecke (A. rufus) komme in Deutschland und in der Schweiz mittlerweile nur noch in Wäldern vor. In Gärten sei sie praktisch nicht mehr zu finden.

Kennzeichen der Wegschnecken

Doch wie unterscheidet man die Arten? Das ist für den Laien praktisch nicht möglich, da die Farbe alleine kein ausreichendes Unterscheidungsmerkmal ist. Nur über die DNA lässt sich zweifelsfrei bestimmen, um welche Art es sich handelt. Dazu kommt noch, dass sich die Arten untereinander vermehren können, was manche daran zweifeln lässt, dass es sich überhaupt um unterschiedliche Arten handelt. Lediglich das Vorkommen gibt einen gewissen Hinweis: Die Rote Wegeschnecke kommt vor allem im Wald vor, die Spanische Wegschnecke oder Kapuzinerschnecke vor allem in Gärten.

Die Tigerschnecke frisst Wegschnecken -Fotocredit: Pixabay/ariesa66
Die Tigerschnecke frisst Wegschnecken -Fotocredit: Pixabay/ariesa66

Fest steht durch die Studie, dass sich die Anzahl der Frosttage negativ und die Artenvielfalt sowie die Menge des Niederschlags im Frühling positiv auf die Verbreitung der Schnecken auswirken. Igel, Kröten, Frösche, Salamander, Schildkröten, Maulwürfe und verschiedene Vögel wie Amseln, Störche, Krähen, Elstern sind übrigens natürliche Feinde der Nacktschnecke. Auch Tigerschnecken fressen Nacktschnecken, Weinbergschnecken fressen ihre Eier. Wer sie im Garten bekämpfen möchte, kann dies am besten mit einem Schneckenzaun tun oder mit Schafwolle, die um die Pflanzen drapiert wird.

Quelle: schneckenhilfe.de: Spanische Wegschnecke/Kapuzinerschnecke: Was weiß man über sie? Was kann man tun? ; boku.ac.at: „Citizen Science: Invasive Nacktschnecken in unseren Gärten“

Foto: Pixabay/Jasmin777


 

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