Dieser Artikel wurde am 25. Juli 2012 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Im Mai 2012 hat Deutschland einen Weltrekord bei der Sonnenenergie erreicht. Deutsche Solarkraftwerke produzierten an zwei Tagen…
Dieser Artikel wurde am 25. Juli 2012 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Im Mai 2012 hat Deutschland einen Weltrekord bei der Sonnenenergie erreicht. Deutsche Solarkraftwerke produzierten an zwei Tagen so viel Strom um damit beinahe 50 Prozent des Strombedarfs am Pfingstsamstag im gesamten Bundesgebiet abzudecken. Ein Beweis dafür, dass Solarenergie eine verlässliche Energiequelle ist – sogar in Ländern, die nicht unbedingt für sonniges Klima bekannt sind. In den USA regiert hingegen weiterhin Skepsis.

Photovoltaik ersetzt 20 Atomkraftwerke

Die Photovoltaikanlagen lieferten über Pfingsten eine Gesamtleistung von über 20.000 Megawatt. Das entspricht der Leistung von mehr als 20 Atomkraftwerken. Es ist das Resultat einer Energiepolitik, die im März 2011 als Reaktion auf die Nuklearkatastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima in Gang gesetzt wurde. Der Bundestag beschloss damals, acht Kernkraftwerke stillzulegen und dafür die Produktion erneuerbarer Energien zu fördern. Einspeisevergütung und Smart Grids lassen seitdem die Solarenergie in Deutschland boomen. Durch die Einspeisevergütung ist Strom zwar teurer, wird dafür aber nicht mehr ausschließlich von Kohle- oder Nuklearkraftwerken bereitgestellt.

Vollversorgung mit Solarstrom?

Die Politiker in den USA gehen davon aus, dass ein solcher Schritt unmöglich sei. Die Bevölkerung würde sich gegen eine indirekte Energiesteuer stellen, nichts anderes ist die deutsche Einspeisevergütung. Eine Umfrage  ergab allerdings, dass eine deutliche Mehrheit der US-Amerikaner sehr wohl mehr Geld für grüne Energie ausgeben würde.

Würden die USA ihre Förderungen für fossile Energie in erneuerbare Energien umleiten, wäre eine vollständige Stromversorgung der USA mit Solarenergie möglich.

Ob ein solches US-Gesetz die notwendigen Hürden in Kongress und Senat passieren könnte, ist allerdings mehr als fraglich. Würden alle Abgeordneten der Wünsche ihrer Bürger in den jeweiligen Bundesstaaten folgen, dann würde die Wende in der US-Energiepolitik lediglich fünf Prozent Stromteuerung bedeuten. Die Lobbyisten der Energiekonzerne tun ihr Bestes, damit das nicht passiert.

Gleichmäßige Einkommensverteilung hilft Energiewende

Die im Vergleich zu Deutschland ungleichmäßige Verteilung von Einkommen in den USA stellt sicher eine der Hürden dar. Smart Grids sind demokratische Netzwerke und funktionieren dann, wenn die meisten Beteiligten das Gefühl haben, in einem Boot zu sitzen, einen ähnlichen Einsatz zu zeigen um gleichsam davon zu profitieren. Deswegen funktionieren die Solarstromnetze in Ländern mit geringer Einkommensschere so gut und in Ländern mit großen Einkommensunterschieden nicht.

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