Japan arbeitet an einem revolutionären Energiekonzept. Solaranlagen in der Erdumlaufbahn sollen Sonnenlicht speichern und auf die Erde schicken.
Dieser Artikel wurde am 7. November 2013 veröffentlicht
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Viele Nuklearreaktoren wurden nach der Nuklearkatastrophe in Fukushima im März 2011 aufgrund strengerer Regulative stillgelegt. Nach der Unfallserie wird in Japan verstärkt an der Entwicklung neuer Energiequellen gearbeitet. Für den spektakulärsten Beitrag soll die japanische Weltraumbehörde JAXA mit dem Energieprojekt SSPS sorgen.

Ab dem Jahr 2030 soll ein System aus mehreren Spiegeln in der geostationären Umlaufbahn der Erde Sonnenenergie sammeln. In Form von Mikrowellen oder Laserstrahlen wird die Energie gebündelt und auf der Erde von speziellen Parabolantennen aufgefangen und in Strom verwandelt. Durch den Wegfall von Tag und Nacht könnten die Kollektoren durchgehend umweltfreundlichen Strom an die Erde liefern.

Photovoltaik im Weltall ist keine neue Idee. Der US-amerikanische Weltraumingenieur und Wissenschafter Peter Glaser entwickelte im Jahr 1968 einen Plan des Transports großer Energiemengen aus dem Weltall in Form von Mikrowellen. Damals erschien der NASA das Projekt nicht realisierbar und lehnte Glasers Vorschlag ab. Die Sowjetunion dachte im Jahr 1990 das Spiegeln von Sonnenlicht aus dem Weltall in der Nacht an, aufgrund der damit einhergehenden Lichtverschmutzung wurde der Plan nicht umgesetzt.

Anders das japanische Konzept, bei dem kein Streulicht entstehen würde. Ob Mikrowellen oder Laserlicht (oder eine Kombination beider Wellen) eingesetzt werden, ist noch nicht entschieden. Die Übertragung sei sicher, versichert die JAXA. Das größte Problem für die Wissenschafter ist die Herstellung von Solarspiegeln, die leicht genug sind, um sie in den Weltraum transportieren zu können. Zudem gilt es noch einige Bedenken in der Öffentlichkeit zu zerstreuen, so die Raumfahrtbehörde – unter anderem über die Laserstrahlen, die auf dem Weg zur Erde Vögel töten oder Flugzeuge durchtrennen könnten.

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