Laut Zahlen der Weltbank aus dem Jahr 2012, beträgt die weltweite Produktion an getrockneten Algen rund 3 Millionen Tonnen. Diese Produktionsmenge hat einen geschätzten Marktwert von rund 6 Milliarden US-Dollar. In einem aktuellen Report schätzt die Weltbank, dass die globale Produktion bis zum Jahr 2050 auf bis zu 500 Milliarden Tonnen jährlich steigen könnte, dazu wäre eine Produktionssteigerung von 14 Prozent pro Jahr nötig. Erreicht man diese Menge, würden 50 Millionen Arbeitsplätze geschaffen und der Biotreibstoff den man aus Algen produzieren kann, könnte rund 1,5 Prozent Fossiler Brennstoffe ersetzen.
Doch auch als Lebensmittel sind Algen ein wertvolles Gut. Kann man die Produktion wirklich auf 500 Milliarden Tonnen steigern, stünden weltweit 10 Prozent mehr Lebensmittel zur Verfügung. Verglichen mit der Produktion anderen Lebensmitteln haben Algen einen äußerst geringen ökologischen Fußabdruck, denn man benötigt in der Zucht keine Düngemittel welche die Umwelt belasten. Algen reinigen sogar das Wasser, sie tragen zu einer Reduktion von Nitraten und Ammonium im Wasser bei. Anders als die Aquakultur von Fischen, benötigen Algen (und, wie bereits berichtet, auch Muscheln) keine Nahrung, was ebenfalls zu einem geringeren ökologischen Fußabdruck beiträgt. Als Nahrungsmittel für den Menschen sind sie außerdem wertvoll, da sie viel Vitamin A, B und C enthalten, genau wie Eisen und Eiweiß.
Bisher werden Algen vor allem in Asien gezüchtet, doch auch in Europa und den USA nimmt die Produktion in den letzten Jahren stetig zu. Dabei wird meistens besonders viel Wert darauf gelegt, die Umweltauswirkungen so gering wie möglich zu halten, beziehungsweise zu einer Verbesserung im ökologischen Kreislauf beizutragen. Gezüchtet wird on- und offshore, besonders interessant ist dabei eine Methode, das sogenannte vertikale 3-D Ocean Farming. Hierbei wird die Unterwasserzucht von verschiedenen Produkten kombiniert, um die gesamte Wassersäule zu nutzen. Anstatt nur knapp unter der Wasseroberfläche Algen zu züchten, hat man vertikale Leinen mit Algen, daneben wachsen verschiedene Muschelarten in Netzen und darunter befinden sich Käfige mit Austern und im Meeressand vergraben sind noch Venusmuscheln. Auf diese Weise wird die Anbaufläche wirklich effektiv ausgenutzt. Die gleichzeitige Zucht unterschiedlicher Lebensmittel hat auch wirtschaftliche Vorteile für die Produzenten. Fällt eine Art auf Grund von zum Beispiel Wetterbedingungen oder Krankheiten aus, bedeutet das noch keinen kompletten Einnahmenausfall, da immer noch andere Arten geerntet werden können.
In folgendem Video erfährt man mehr über die Vorteile von vertical 3-D Ocean Framing, erklärt werden sie vom führenden Vertreter dieser Produktionstechnik, Bren Smith.
httpv://www.youtube.com/watch?v=D6JuHBPb-qA
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Bild: Bren Smith