teflon
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Die praktische Antihaftbeschichtung birgt große Gesundheits- und Umweltrisiken.
Dieser Artikel wurde am 1. Juli 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wer von uns besitzt nicht zumindest eine Teflon-beschichtete Pfanne und verwendet diese auch gerne zum Braten von Fleisch oder zum Palatschinken machen? Antihaftbeschichtetes Kochgeschirr ist schließlich sehr praktisch, nichts bleibt kleben, das Kochgut lässt sich dadurch leicht wenden und selbst beim Abwaschen merkt man noch große Vorteile. Oft haben wir gehört, dass man auf keinen Fall Kochlöffel aus Metall verwenden darf, weil man damit die Beschichtung zerkratzt und dann Gifte freigesetzt werden. Doch ist Teflon wirklich unbedenklich, solange die Oberfläche intakt ist?

Die einfache Antwort ist: nein. Es gibt genügend Studien, die beweisen, dass Teflon auf mehrere Arten ein Risiko für unsere Gesundheit darstellt. Polytetrafluorethylen (PTFE) wurde von Roy J. Plunkett, einem Wissenschafter der Firma DuPont im Jahr 1938 entdeckt und kam 1944 unter dem Namen Teflon auf den Markt. Die bei der Herstellung von Teflon verwendeten perfluorierten Tenside (PFT), darunter vor allem Perfluoroctansäure (PFOA) werden von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit sehr kritisch bewertet. Gefährlich sind diese Stoffe nicht nur weil sie jahrelang im menschlichen Organismus verbleiben, sondern auch, weil sie bei der Herstellung teilweise ins Abwasser gelangen, wo sie nicht abbaubar sind.

Beim Erhitzen des Materials werden Gase freigesetzt, deren Toxizität in einem Versuch mit Kanarienvögeln nachgewiesen werden konnte. Die sensiblen Tiere bekommen Atemprobleme, denn die Gase rufen eine ödematöse Lungenentzündung hervor. Das bedeutet, es kommt zu Blutungen in der Lunge, was dazu führt, dass die Tiere an ihrem eigenen Blut ertrinken. Auch wenn wir Menschen nicht gleich von der Stange fallen wie die Vögelchen, sind unsere Atemwege dennoch toxischen Gasen ausgesetzt. Diese Gase entstehen nicht erst beim Überhitzen des Kochgeschirrs, sondern wie in Versuchen gezeigt werden konnte, bereits ab etwas 202° C. Töpfe und Pfannen erreichen beim Kochen leicht bis zu 200°C.

Unser Kochgeschirr ist aber nicht das Einzige worüber wir mit PFT in Berührung kommen. Wasser-, schmutz- und fettabweisende Verpackungen, aber auch Kleidung enthalten die selben Stoffe. Tragen wir beispielsweise Gore-Tex Jacken, gelangen die Giftstoffe über unsere Poren direkt in den Blutkreislauf. In mehreren Tierversuchen konnte gezeigt werden , das PFT Augen, Atemwege, Haut und Herzrhythmus irritieren kann, die Gehirnleistung vermindern und feinmotorische Störungen hervorrufen können und sogar Krebserkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen und Atemwegserkrankungen auslösen. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung sieht die größte Gefahr in beschichteten Verpackungen. In Kleidung und Geschirr sei die Konzentration an PTF so gering, dass sie „unter normalen Verwendungsbedingungen“ keine nennenswerte Gefahr darstellen, aber was sind normale Verwendungsbedingungen?

Titelbild: Wikimedia

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