Toyota Motor Europe braucht einen geeigneten Partner, um die Lithium-Ionen-Batterien aus den Toyota-Vorzeigemodellen Prius+ und Prius Plug-in Hybrid nachhaltig zu recyclen. Der belgische Recycling-Pionier Umicore steht bereit.
Dieser Artikel wurde am 27. August 2012 veröffentlicht
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Die Achillesferse von Elektroautos und Hybridautos ist seit jeher die Batterie. Ist sie leistungsfähig genug? Wird sie umweltfreundlich hergestellt? Woher kommt der Strom für die Aufladung? Und wie entsorgen wir sie, wenn sie nicht mehr ausreichend funktioniert?

Die Entwicklung ist längst nicht abgeschlossen, aber es lässt sich festhalten:

  • Die Leistungsfähigkeit wird immer besser.
  • Die Herstellung macht mit neuen Technologien und der Entwicklung neuer Batterietypen langsam, aber sicher Fortschritte.
  • Erneuerbare Energien sind gegenüber der Atomkraft auf dem Vormarsch.
  • Und jetzt kommt auch beim Recycling Bewegung in die Entwicklung.

Denn Toyota strebt eine Zusammenarbeit mit dem belgischen Unternehmen Umicore N.V. an.

EU verlangt Recycling

In der Europäischen Union ist das Recycling von Batterien zwingend vorgeschrieben. Seit dem 26. September 2008 müssen alle in Europa verkauften Akkus und Batterien je nach Größe mit einem Getrennt-sammeln-Symbol (durchgestrichene Mülltonne mit Rädern) entweder auf der Batterie oder ihrer Verpackung versehen sein. Aus Verbrauchersicht besteht per Gesetz eine Rückgabepflicht für Konsumenten und eine Rücknahmepflicht für Handel, öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger, Hersteller und Importeure. Aus Produzentensicht ist die verwendete Menge von Quecksilber und Kadmium seit 2008 je nach Batterietyp begrenzt.

Einschmelzen

Umicore hat eine nach eigenen Angaben besonders kosteneffiziente und umweltverträgliche Vorgehensweise beim Akku-Recycling entwickelt – und patentiert.

Wie funktioniert das Recycling von Batterien und Akkus?

Die Stromspeicher werden in Hochtemperatur-Öfen eingeschmolzen und in ihre verschiedenen Bestandteile getrennt. Das funktioniert mit jeder Form von Batterien und Akkus. Mit Zink-Kohle-Batterien, Alkali-Mangan-Batterien, Nickel-Cadmium-Akkus, Nickel-Metallhydrid-Akkus ebenso wie mit den heute weit verbreiteten Lithium-Manganoxid-Batterien, Lithium-Polymer-Akkus und eben den Lithium-Ionen-Akkus.

Dieser Prozess ermöglicht es, wertvolle Bestandteile der Batterie – Kobalt, Nickel und Kupfer – aus dem Abfall zu lösen und erneut in der Produktion einzusetzen. Für die Umwelt wie für die Industrie ist es ideal, wenn möglichst wenige der gesuchten – und extrem teuren – Stoffe unkontrolliert in die Umwelt entweichen.

Umicore betreibt weltweit Büros und Sammelstellen. In Deutschland und in den USA steht je eine Demontagelinie für Hybridfahrzeug- und Elektrofahrzeug-Batterien. Seit 2011 arbeitet das neue Hauptwerk des Unternehmens in Hoboken in Belgien, wo die gewonnenen Materialien in neuen Autobatterien noch einmal zum Einsatz gelangen.

Seit 2000 verbaut Toyota NiMh-Batterien in seinen Fahrzeugen. In jüngerer Zeit, vor allem beim Plug-in-Prius, hat das Unternehmen aber auf Lithium-Ionen-Akkus umgesattelt. Toyota hält die Technik für großserientauglich und garantiert die Funktion der Batterien für die gesamte Lebensdauer eines Fahrzeugs. Erst danach tritt der Stromspeicher den Gang in den Schmelzofen an. Für das Schmelzverfahren von Umicore sind alle in den Toyota- und Lexus-Modellen eingebauten Batterietypen geeignet.

Umicore Werbefilm
httpv://www.youtube.com/watch?v=RmXsSroP31Q