Laut einer aktuellen Studie wirkt sich Unterricht im Freien positiv auf das Konzentrationsvermögen und die Mitarbeit im Unterricht aus.
Dieser Artikel wurde am 26. April 2018 veröffentlicht
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Mehrere Stunden täglich sollen Kinder im Unterricht in geschlossenen Räumen stillsitzen, für viele ist das eine Herausforderung. In manchen Schulen haben die Schüler zumindest die Möglichkeit die Pausen im Freien zu verbringen, was sich oft positiv auf das Konzentrationsvermögen und somit den nachfolgenden Unterricht auswirkt. Mittlerweile gehen sogar mehrere Studien davon aus, dass Unterricht im Freien sich positiv auf die Konzentration und das Engagement im Unterricht auswirken kann, doch nicht alle Lehrer sind davon überzeugt. Viele befürchten, dass Unterricht im Freien mehr Ablenkungen für die Kinder bietet und sie nicht auf das fokussieren, was der eigentliche Inhalt des Unterrichtes ist. Oft wird auch befürchtet, dass Kinder nach dem Aufenthalt in der Natur zu aufgeregt und aufgedreht sein könnten, um sich zu konzentrieren und aktiv am Unterricht teilzunehmen.

Diese Vorurteile versucht eine aktuelle Studie mit dem Titel „Do Lessons in Nature Boost Subsequent Classroom Engagement? Refueling Students in Flight“ auszuräumen. Die Hypothese der Studie war, dass Unterricht in der Natur positive Nachwirkungen hat und Schüler in nachfolgenden Einheiten sogar konzentrierter sind und aktiver am Unterricht teilnehmen. Dazu hat man Unterrichtstunden paarweise verglichen, wobei immer eine im Freien und eine in einem Klassenzimmer abgehalten wurden und dann die Auswirkungen auf die Unterrichtseinheit danach untersucht. Diese Unterrichtsstunden hat man über mehrere Wochen des Schuljahres verteilt und thematisch variiert.

Die Ergebnisse zeigen, dass das Engagement der Schüler in Stunden die auf den Freiluftunterricht folgten größer war und die Aufmerksamkeitsspanne der Schüler deutlich länger war. Lehrer konnten längere Perioden unterrichten, ohne die Aufmerksamkeit der Schüler zu verlieren. Die erhöhte Aufmerksamkeit und aktive Mitarbeit konnte weder mit unterschiedlichen Unterrichtsgegenständen, Themen, Lehrpersonen oder Lehrstil, Klassengrößen, Tages- oder Jahreszeit erklärt werden und wird deshalb von den Forschern darauf zurückgeführt, dass die Schüler die Einheit davor im Freien verbringen konnten.

Bei verschiedenen Unterrichtsgegenständen macht Unterricht im Freien durchaus auch Sinn, Biologie zum Beispiel kann davon profitieren, dass die Kinder Pflanzen und Vorgänge direkt beobachten können anstatt nur davon zu lesen oder zu hören. Und wie die hier vorgestellte Studie zeigt, profitiert sogar die nachfolgende Unterrichtseinheit davon, wenn sich Schüler in der Natur aufhalten.

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