Normalerweise decken die USA ihren Zuckerbedarf über Zucker aus der Zuckerrübe gedeckt. Dieser wird im Land selber angebaut und hergestellt. Doch 2019 kam alles anders als geplant. Starkregen und im Anschluss daran Schneestürme sorgten in Minnesota, North Dakota, Colorado, Montana für beträchtliche Ernteausfälle. Landwierte konnten nur rund zehn Prozent der sonst üblichen Menge an Zuckerrüben ernten. Problematisch ist das nicht nur für die Landwirte selbst, sondern vor allem auch für Zuckerbäcker und Süßwarenhersteller. Diese können ihre Ware nämlich nicht produzieren, wenn es Engpässe bei der Lieferung dieser wesentlichen Zutat gibt.
Das Problem ließe sich grundsätzlich durch importierten Zucker aus Ländern wie Brasilien, Mexiko und Thailand lösen. Wenn da nicht die Zölle wären… Seit 40 Jahren kontrollieren die USA den Zuckerimport und halten die Preise durch hohe Importzölle im eigenen Land künstlich hoch. Damit werden die amerikanischen Landwirte unterstützt.
Importierter Zucker soll Nachfrage decken
Durch den Ernteausfall mangelte es im Jahr 2019 in den USA an geschätzten 3,86 Millionen Tonnen Zucker. Diese Menge wird das Land wohl oder übel importieren müssen, um die Nachfrage zu decken – und zwar aufgrund entsprechender Handelsabkommen vorwiegend aus Mexiko. Eine solche Menge an Zucker haben die USA seit 1981 nicht mehr importiert.
Doch auch mit dem Import sind noch nicht alle Probleme vom Tisch. Denn der Zucker, der in den USA raffiniert wird, stammt wie erwähnt von der Zuckerrübe. Der importierte Zucker hingegen ist Roh-Rohrzucker. Dieser kann aber nicht in denselben Fabriken raffiniert werden wie Rübenzucker. Die Fabriken, die Rohrzucker raffinieren können, dürften durch die immense Importmenge wohl an ihre Grenzen stoßen. Doch immerhin: Die US-Amerikanerinnen und -Amerikaner werden ihren Hunger nach Süßigkeiten auch im Jahr 2020 stillen können.
Quelle: www.npr.org: „America Will Import More Sugar This Year Than It Has In 4 Decades“
Foto: Pixabay/FoodieFactor
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