Tipps und Tricks, wie sich der Trend des Upcycling mit Minimalismus verbinden lässt.
Dieser Artikel wurde am 23. Dezember 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wenn wir uns mit der Frage des reduzierten Konsums auseinander setzen, kommt einerseits die Idee des weniger Besitzens, oft auch als Minimalismus bezeichnet auf. Auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die Dinge mehrmals verwenden, oder sogar neu verarbeiten, also Upcyceln. Dazu ist es aber oft notwendig, einiges an Resten zu sammeln, wenn sie gerade verfügbar sind, um sie dann zu nutzen, wenn wir sie brauchen. Oder wir sammeln Einzelteile, die zu etwas ganz Neuem zusammengebaut werden. Wie lässt sich also Minimalismus mit Resteverwertung vereinbaren?

Bedeutung von Minimalismus

Im Kern geht es beim Minimalismus wohl gar nicht so stark darum, nur noch eine Hand voll Dinge zu besitzen, sondern viel mehr darum, nicht an Gegenständen anzuhaften. Beim Minimalismus entscheiden wir schlichtweg viel bewusster, was uns wichtig ist.

Dabei können wir auch bewusst Räume schaffen für Dinge, die zwar jetzt bei uns wohnen, aber die wir nicht als unseren Besitz ansehen. Die wir jederzeit, ohne überhaupt darüber zu schauen, verschenken würden, oder wo es uns völlig egal wäre, wenn sie gestohlen werden.

Minimalismus bedeutet oft auch automatisch die Verwendung von Dingen, die repariert oder wiederverwendet werden können. – Photocredit: pixabay.com/RikaC

Dennoch ist es vielen Minimalisten ein Anliegen, generell weniger Dinge herumliegen zu haben, die nur Zeit und Energie kosten.

Gezieltes Sammeln

Wenn wir also einerseits minimalistisch leben wollen, aber auch eine Freude am Upcyceln, Wiederverwenden oder ähnlichem haben, dann können wir klare Grenzen und Regeln einführen. Wir können etwa der Vorgabe folgen, zwar Plastiksäcke – wenn wir sie nicht vermeiden konnten – zu sammeln, jedoch immer nur maximal 10 Stück.

Wenn wir ein konkretes Projekt für ein Upcycling-Produkt haben, können wir ganz gezielt, dann zum Sammeln beginnen. Außerdem sammeln wir dann nur die Dinge, die wir genau für dieses Teil brauchen können. Dazu ist es notwendig, dass wir uns von dem Gedanken befreien, dass möglicherweise genau dieses eine schöne alte Teil so in der Form vielleicht nie wieder kommt. Stattdessen können wir darauf vertrauen, dass wir auch andere ansprechende Dinge genau dann finden, wenn wir danach suchen.

Für gezieltes Sammeln können etwa Flohmärkte und Second Hand Shops, aber auch Produktionsfirmen mit Resten, immer wieder eine wahre Fundgrube für unsere Upcycling Projekte sein.

Gemeinschaftswerkstätten können sehr Hilfreich sein, wenn wir minimalistisch leben wollen, und trotzdem gerne Handwerken oder Upcycling betreiben wollen. – Photocredit: pixabay.com/Free-Photos

Teilen und Tauschen

Außerdem müssen wir nicht immer alles selbst besitzen, und trotzdem die Möglichkeit haben, es zu nutzen. Wir können uns ein Netzwerk aufbauen von anderen Menschen, die gerne neue Kunstwerke aus alten Dingen schaffen, und jeder sammelt möglicherweise nur eine Kategorie an Dingen. Beispielsweise sammelt eine Person nur Stoffe, die zweite Knöpfe, und die dritte Wolle und Garne. Wenn wir dann etwas neues erschaffen wollen, tauschen wir untereinander, was wer gerade braucht. Dann haben wir die breite Auswahl, benötigen aber weniger Platz.

Makerspaces und Gemeinschaftswerkstätten

Makerspaces, Hackerspaces und Fablabs sind unterschiedliche Arten von Gemeinschaftswerkstätten zu unterschiedlichen Themen. Es sind Orte, wo Menschen (meist gegen einen Nutzungsentgelt) hinkommen können, und dort entweder alleine oder gemeinsam die Geräte nutzen können,, die sich dort befinden. Dies kann von Holzverarbeitungswerkzeugen, 3D-Druckern, Lasercuttern bis hin zu CNC-Fräsen, Nähmaschinen und vielem mehr gehen.

Dadurch müssen wir all diese Geräte nicht selbst besitzen und können dennoch entsprechende Upcycling-Projekte umsetzen – und können uns sogar noch mit anderen Gleichgesinnten austauschen.

Upcycling fördert unsere Kreativität und ist für jedes Alter spannend. – Photocredit: pixabay.com/citypraiser

Fazit

Sowohl Minimalismus als auch Resteverwertung und Upcycling stellen uns immer wieder vor kreative Herausforderungen, und die Frage, worum es uns bei unserem Lebensstil wirklich geht. Daher ist auch die Vereinbarung dieser zwei, doch etwas konträr scheinenden Richtungen durchaus möglich, solange wir nur unvoreingenommen in die Situation hineingehen. Dadurch eröffnen und Möglichkeiten, die wir davor vielleicht noch gar nicht in Betracht gezogen hatten.