Wie man mit gebrauchtem Kaffeepulver Wasser filtern kann.
Dieser Artikel wurde am 14. November 2016 veröffentlicht
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Dass man Kaffeesatz als natürlichen Pflanzendünger verwenden kann, ist sicher einigen bekannt. In der Landwirtschaft dient er nicht nur als Dünger sondern ist oft auch Teil von Futtermitteln. Außerdem kann man Kaffeesatz zu Biodiesel verarbeiten. Aber gebrauchtes Kaffeepulver als Wasserfilter?

Im Kaffee enthaltene Stoffe wie Fettsäuren, Zellulose und Polyphenole können Schwermetalle binden. Lässt man Wasser einfach durch Kaffeesatz laufen, bekommt man nichts anders als hellbraunes Wasser, das leicht nach Kaffee schmeckt und riecht. Doch italienische Forscher haben einen Weg gefunden, um Kaffeepulver wirklich als Filter verwenden zu können.

Die Wissenschaftler des Instituto Italiano di Tecnologia in Genua haben einen Filter-Schwamm entwickelt. Dafür haben die Forscher 60 Prozent gebrauchten Kaffee mit 40 Prozent Silikon und Zucker vermischt, kleine Quader geformt und diese trocknen lassen. Taucht man diese Blöcke dann in Wasser, wird der Zucker ausgewaschen und es entsteht die poröse Struktur eines Schwamms. Gleichzeitig werden die Wirkstoffe des Kaffeesatzes aktiviert, die Metalle an sich binden können.

In Tests ließen die Forscher den Schwamm 30 Stunden im Wasser liegen. In diesem Zeitraum zog er 99 Prozent aller Metalle an und band diese an sich. Da man im praktischen Einsatz das Wasser aber eher durchlaufen lässt, haben die Forscher auch das getestet. Bei diesem Verfahren band der Schwamm immerhin 67 Prozent der im Wasser enthaltenen Metalle an sich, was etwa der Effizienz anderer gängiger Wasserfilter entspricht.

Da der Filter größtenteils aus einem Abfallprodukt hergestellt wird, ist er natürlich relativ nachhaltig und umweltfreundlich. Zurzeit arbeiten die Forscher daran, ihn so weiter zu entwickeln, dass er nicht nur Metalle, sondern auch andere Ablagerungen aus dem Wasser filtern kann. Gelingt ihnen das, wäre der Kaffeefilterschwamm eine denkbare Alternative für manche momentan im Handel erhältlichen Filtersysteme. Kaffeesatz sollte es in Italien, dem Land der Espressobars, ja mehr als genug geben, sodass die Forscher genügend Material für weitere Tests und Versuche haben.

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