Weiden haben als Flechtmaterial eine lange Tradition. Die Weidentriebe können aber auch zur Gestaltung des Gartens eingesetzt werden. Ihre Biegsamkeit und Fähigkeit an beiden Enden zu verwurzeln erlaubt sogar den Bau von stabilen Weidenhäusern.
Dieser Artikel wurde am 14. August 2013 veröffentlicht
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Der Name Weide kommt vom althochdeutschen Wort „Wida“, was „die Biegsame“ bedeutet. In der Tat sind ihre Zweige sehr biegsam und zugfest, was sie überaus belastbar macht. Bereits im Mesolithikum wurden Seile und Fischernetze aus Weidenbast hergestellt. Medizinisch könnte die Weide in vergangenen Zeiten auch eingesetzt worden sein, schließlich enthält die Rinde Salizin, das der menschliche Körper zu Acetyl-Salizyl-Säure (Aspirin) umwandelt.

Weidenbast als Baumaterial

Menschen des 21. Jahrhunderts benutzen immer noch gerne geflochtene Körbe, Schmerzmittel werden hingegen meist in Form von Tabletten eingenommen und als Industrieholz hat die Weide auch ausgedient. Aufgrund der Fähigkeit, aus abgeschnittenen Zweigen schnell wieder auszutreiben, sind Weiden in jüngster Zeit als lebendes Baumaterial zur Gartengestaltung in Mode gekommen. Weidenruten können zur Einfassung von Beeten verwendet, bestimmte Bereiche wie Spielecken und Sitzplätze gestaltet oder ganze Weidenhäuser gepflanzt werden.

Ernte der Ruten

Was auch immer man mit Weidenruten im Garten anstellen will, zuvor stellt sich die Frage: Woher nehmen? Weiden sind zumeist an Ufern von Gewässern oder auf Feuchtwiesen zu finden. Geschnitten sollte während der Vegetationsruhe zwischen November und Anfang März werden. Zuvor gilt es allerdings, bei der Gemeinde, Grundstückbesitzern oder Wasserbauamt eine dementsprechend Erlaubnis einzuholen. Die Ruten sollen gerade gewachsen und möglichst unverzweigt sein. Eine saubere Schnittstelle garantiert ein gutes Austreiben und eine starke Wurzelbildung.

Erste Schritte

Möglichst rasch nach der Ernte sollte mit der Verbauung begonnen werden, da die Weiden sonst austrocken und eventuell nicht mehr austreiben. Bei Lagerung müssen die Ruten gebündelt mit einem Plane bedeckt und feucht gehalten werden. Für den Weidenbau eignen sich sonnige bis leicht schattige Plätze.

Bei der Wahl des Standortes sollte bedacht werden, dass Weiden sehr wurzelstark und wuchsfreudig sind und andere Pflanzen verdrängen. Ein Abstand von mindestens 3 Meter ist daher empfehlenswert.

Pflege von Weidenbauten

Gesammelte Informationen zum Weidenbau sind hier zu finden. Prinzipiell gilt zu beachten, dass vor allem in den ersten Wochen starke Bewässerung vonnöten ist, um das Anwachsen in der Erde zu fördern. Eine Mulchschicht unterdrückt Wildwuchs und hält den Boden länger feucht. Nachwachsende Triebe können in den Bau eingeflochten werden, so entsteht ein dichtes lebendiges Gerüst, das nicht nur als Blickfang im Garten dient, sondern auch Brut- und Lebensraum für Insekten, Vögel oder kleine Säugetiere bietet.