Sehr oft hören wir von diversen Vereinen, die sich für Tiere in Massenbetrieben einsetzen, oder für ausgesetzte Haustiere, oder auch zum Schutz des Lebensraumes von Wildtieren. Aber was ist, wenn sich wilde Tiere verletzen? Sehr häufig bekommen wir das leider gar nicht mit, und sie sind dem unerbittlichen Kampf ausgesetzt, dennoch zu überleben, und nicht von einem Raubtier erwischt zu werden. Aber das muss nicht immer so sein. Wenn wir also ein verletztes wildes Tier wo finden, gibt es zumindest in einigen Städten Vereine oder andere Organisationen, die sich um die Versorgung dieser Tiere kümmert.
Wofür gibt es die Wildtierrettung?
Bei verletzten Wildtieren denken wir vielleicht im ersten Moment vor allem an Tiere, die wir (oder andere) mit dem Auto angefahren haben. Hier ist eine Rettung in vielen Fällen zu spät, und es kann nur noch der Jäger geholt werden, um das Tier gegebenenfalls zu erlösen. Was aber für andere Fälle gibt es noch, worum sich die Wildtierrettung kümmert?
Vor allem kümmert sich die Wildtierrettung nicht nur um verletzte Tiere, sondern auch um verlassene oder verwaiste Jungtiere, die noch nicht für sich selbst sorgen können. Dies gilt jedoch nicht für alle Wildtiere. Laut dem Tierschutzverein sind „jagdbares Wild wie Hasen, Rehe, Wildschweine, Füchse, Kaninchen, Fasane und Ente in Österreich durch das Jagdgesetz geregelt.“ Das bedeutet, dass wir das verletzte oder verwaiste Tier in dem Fall entweder bei der Polizei oder beim zuständigen Jagdausübungsberechtigten melden müssen. Alle anderen Tiere fallen in den Bereich des Tierschutzes.
Wie kümmert sich die Wildtierrettung?
Die Einrichtungen der Wildtierrettung übernehmen die jeweiligen Wildtiere, und kümmern sich darum, dass sie entweder wieder gesund, oder im Falle von verwaisten Jungtieren, groß und stark genug sind, um alleine zu überleben. Danach werden die Tiere jeweils wieder ausgewildert.
Es gibt in diesen Einrichtungen daher sowohl spezielle Wildtierärzte und -ärztinnen, als auch Pflegepersonal.
Was tun, wenn man ein verletztes oder verlassenes Tier findet?
Bei allen Wildtieren, die nicht wie oben beschrieben zum jagdbaren Wild gezählt werden, ist der nächstgelegene Tierschutzverein zu kontaktieren. „Selbst wenn dieser keine Möglichkeit hat, das Tier aufzunehmen, sollte er über Adressen verfügen, an die Sie sich wenden können.“, heißt es auf der Seite des Österreichischen Tierschutzvereines.
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, das betroffene Tier selbst zu bergen und zur nächstgelegenen Tierrettung zu bringen. Es sollten jedoch ein paar wesentliche Punkte beachtet werden: Vor allem ist wichtig, dass wir gut beobachten, um herauszufinden, ob das Tier auch tatsächlich Hilfe braucht. Wenn wir uns dann nähern, ist Ruhe und Vorsicht geboten, und auch dicke Handschuhe und Schutzkleidung werden empfohlen. Es sind schließlich scheue Tiere, die grundsätzlich davon ausgehen, dass jemand ihnen unbekannter eine Gefahr darstellt.
Wenn das eigene Bergen aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich ist, oder die Gefahr besteht, dass wir dabei verletzt werden, kann die jeweilige Tierrettung des Bezirks weiterhelfen. Weitere Informationen zur Tierrettung des Österreichischen Tierschutzvereins sind auf deren Website zu finden.
Wo gibt es die nächste Wildtierrettung?
Grundsätzlich gibt es zumindest in jedem Bundesland eine Organisation, die sich um die Rettung und Pflege von Wildtieren kümmert. Hier eine kurze Übersicht:
Wien:
Wildtierservice Wien
Wildtierhilfe Wien
Niederösterreich:
Niederösterreichische Tierschutz-Hotline
Tierrettung Waldviertel
Burgenland:
Burgenländische Tierrettung TierRetter
Steiermark:
Kärnten:
Tierkompetenzzentrum Klagenfurt
Oberösterreich:
Salzburg:
Tierschutzverein Stadt und Land Salzburg
Tirol:
Vorarlberg:
Speziell für die Aufnahme von Wildvögeln findet sich auf der Seite der Wildvogelhilfe eine Liste der Auffang- und Pflegestationen in Österreich. Auch für die Igelhilfe gibt es eine spezielle Anlaufstelle.
Spezialfall: Rehkitzrettung
Vom Tiroler Jägerverband gibt es eine spezielle Initiative für die Rettung von Rehkitzen. Diese werden häufig von ihren Müttern in Feldern „abgelegt“, während sie warten, bis die Mütter wiederkommen. Ihr natürlicher Instinkt dabei ist es, sich auch bei Geräuschen oder ähnlicher herannahender Gefahr nicht zu bewegen. Beim Mähen der Felder kann es da leider schnell mal zu einem Unfall kommen.
Bei der Rehkitzrettung werden Drohnen eingesetzt, um die Felder vor dem Mähen zu untersuchen, und gegebenenfalls die Kitze aus dem Feld zu tragen. Diese Spezialfälle werden jedoch nicht von der Wildtierrettung sondern von der Jägerschaft übernommen.
Unterstützen
Viele der erwähnten Organisationen sind zu großen Teilen von Spenden und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern abhängig. Auf den jeweiligen Webseiten der lokalen Organisationen gibt es daher meist genauere Infos, wo und wie wir spenden oder sonst wie unterstützen können. Tierschutzheime sind oft vorrangig auf Heimtiere und nicht so sehr auf Wildtiere ausgelegt. Wer also speziell Wildtiere unterstützen will, sollte hier genauer hinschauen.
Fazit
Es ist faszinierend, wie viele, und doch dann auch wieder wenige Organisationen es gibt, die sich speziell um die Rettung von Wildtieren kümmern. Bei Haustieren ist es so, dass diese, wenn sie auf sich allein gestellt sind, hilflos sind. Aber gerade Wildtiere sind meist wesentlich größeren Gefahren ausgesetzt. Daher bin ich persönlich sehr froh und dankbar, dass es all diese Wildtierretter gibt.
Quellen
Österreichische Tierrettung
Österreichischer Tierschutzverein
Igel-Hilfe
Tierschutz-Ombudsstellen
Naturschutzbund Österreich