wood-e Holzauto
wood-e Holzauto
Ein Auto ganz aus Holz? Noch dazu emissionslos und energieautark. Ja, dieses Holzauto gibt es wirklich, sogar aus Österreich.
Dieser Artikel wurde am 9. März 2022 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Reinhard Haiden aus Wiener Neudorf war auf Urlaub auf der italienischen Insel Albarella. Dort sind keine Autos erlaubt und viele Leute fahren daher mit Golf-Carts. Diese sind allerdings sehr fehleranfällig und als der Österreicher davon hört schlägt er vor, eine nachhaltige Alternative zu entwickeln. Gesagt getan, der Prototyp steht heute in seiner Garage. Er heißt „Wood-e“ und nennt damit gleich seine wichtigsten Eigenschaften: Elektro und Holz.

Ein Holzauto mit Elektromotor

Ein bisschen erinnert es an das Tretauto von Fred Feuerstein aus dem Fernsehen: ein Holzrahmen sitzt auf vier Rädern, die derzeit noch einem Quad entliehen sind. Türen gibt es im Prototyp keine, ob es sie im fertigen Produkt geben wird ist noch fraglich. Man will durch das offene Konzept spontane Fahrgemeinschaften attraktiver machen. Immerhin gibt es eine Windschutzscheibe, die ist für ein angenehmes Fahrgefühl dann doch unabkömmlich. Als Display gibt es ein Tablet, welches Geschwindigkeit und Ladestand anzeigt. Die Sitze sind aus Kork und derzeit noch nicht bequem – daran wird aber noch gearbeitet.

Die entwickelten Bauteile sind reduziert, simpel und mit lokal verfügbaren Materialien herzustellen. Durch die Reduktion von Größe, Gewicht und Geschwindigkeit ist das Holzauto gleich in mehreren Hinsichten gut für die Umwelt.

wood-e Holzauto
wood-e, Fotocredit: Johannes Raimann

Ein mobiles Kraftwerk

Das Holzauto wurde speziell für Kurzstrecken entwickelt: fünf bis zehn Kilometer, also die Fahrt zum Supermarkt, der Apotheke oder das Pendeln in die Stadt. Dieser Nischenmarkt wird bisher nicht bedient, am E-Mobilitätsmarkt geht es bisher immer viel um Reichweite. Unter den Sitzen steht eine Box mit vier Zwölf-Volt-Batterien, mit welchen man rund 120 Kilometer weit kommt. Doch das ist nicht die Haupt-Energiequelle, denn die ist auf dem Dach des Holzautos angebracht. Die Solarzellen sollen die Hauptarbeit für die Kurzstrecken leisten. Dabei sollen bei sonnigem Wetter 40 Kilometer am Tag möglich. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt dabei rund 30 Kilometer pro Stunde.

Reinhard Haiden war immer ein Autonarr (angeblich hängt noch immer ein Porsche-Schild in seiner Garage), hat jedoch in den letzten Jahren das Interesse an verbrennermotorisch angetriebenen Fahrzeugen verloren. Und jenes an der Nachhaltigkeit von Mobilität entdeckt. Das Resultat ist der Wood-e. Die Hersteller wären bereit in Serie zu gehen und sind aktuell auf der Suche nach Geldgebern. 

Autoherstellung muss nicht schmutzig sein, es geht auch mit Herz, Nachhaltigkeit und einem Blick für das Regionale. Nun muss diese Erkenntnis nur noch in den Köpfen der Big Player ankommen.

Quellen:
https://www.derstandard.at/story/2000132778945/ein-holzauto-aus-oesterreich-yabba-dabba-doo

https://www.wood-e.at/#red