Müllverbrennungsanlage Spittelau
Müllverbrennungsanlage Spittelau
Von Außen sieht das Hundertwasserhaus wie ein großes Kunstwerk aus, doch die Funktion hat einen tieferen und vor allem nachhaltigeren Hintergrund. Die Müllverbrennungsanlage Spittelau von Wien Energie hat jahrelange Tradition, ist ein wichtiger Pfeiler der Wiener Stromversorgung und versorgt über 60.000 Wiener Haushalte mit umweltfreundlicher Wärme und 50.000 Haushalte mit Strom.
Dieser Artikel wurde am 5. Januar 2022 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Ing. Ulrich Ponweiser ist seit vielen Jahren Leiter der Verfahrenstechnik und ist somit ein wichtiges Bindeglied in der Müllverbrennungsanlage Spittelau. Er kennt jeden einzelnen Winkel und hat uns einen seltenen Einblick hinter die Kulissen gezeigt:


Aktuelle Omikron-Welle: 50 Mitarbeiter von Wien Energie gehen wieder in Isolation

Als Betreiber kritischer Infrastruktur hat Wien Energie eine besondere Verantwortung. Aufgrund der aktuellen Omikron-Welle gehen insgesamt 50 Wien Energie-MitarbeiterInnen in den Erzeugungsanlagen ab 7. Jänner freiwillig in Isolation, um die sichere Energieversorgung der Stadt weiterhin zu gewährleisten. Die Isolation ist für mehrere Wochen in den Abfallverwertungsanlagen Spittelau, Flötzersteig, Simmeringer Haide und im Kraftwerk Simmering geplant. Dort stehen Betten, Kücheneinrichtung, Wasch- und Freizeiträume für die MitarbeiterInnen zur Verfügung. Darüberhinaus wird in dieser herausfordernden Zeit arbeitspsychologische Betreuung angeboten.

Geschichte

In den 1960ern wurde diese Anlage erstmalig für die Wärmeversorgung der Wiener Spitäler genutzt und wurde später für ganz Wien ausgebaut. Nach dem Großbrand im Jahr 1987 wurde das Kraftwerk vom Künstler und Umweltschützer Friedensreich Hundertwasser neu gestaltet und gehört seitdem zu einem der bekanntesten Wahrzeichen in Wien.

Wertvolle Energiequelle

Angefangen bei der Mülldeponie, wo der gesammelte Müll der Wienerinnen und Wiener zusammenkommt bis hin zur nachhaltigen Wärmeerzeugung durch die neu gewonnene Energie. 

Da in Wien unbehandelte Abfälle nicht deponiert werden dürfen, werden sie hier in der Spittelau weiterverarbeitet. Durch die anschließende streng kontrollierte Verbrennung in der Feueranlage mit bis zu 850 Grad Celsius, werden Schadstoffe zerstört und der Müll auf ein Minimum reduziert, um die Belastung der Umwelt so gering wie möglich zu halten.

Die in der Feuerstelle entstandenen Rauchgase wandern direkt in die Rohrleitungen, die sich durch Wasser zu Dampf entwickeln. Dieser Dampf wird durch eine Turbine in einen Generator weitergeleitet und erzeugt am Ende Strom für die Wienerinnen und Wiener. Zusätzlich wird durch die Wärmetauscher nachhaltige Fernwärme erzeugt. Dadurch entsteht ein immer wiederholender Kreislauf. der für unsere Umwelt und die Stadt Wien einen wichtigen Teil zur nachhaltigen Gesellschaft beiträgt. 

Hard Facts

In der Müllverbrennungsanlage Spittelau von Wien Energie werden jedes Jahr bis zu 250.000 Tonnen verbrannt und weiterverarbeitet. Mehr als 60.000 Haushalte können dadurch jährlich umweltfreundlich beheizt werden und knapp 50.000 Haushalte werden jährlich mit Strom versorgt – Tendenz steigend.