Dieser Artikel wurde am 6. Januar 2015 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!2014 ist vorbei und hat diesen Planeten auf dem Weg in eine ausgeglichene, harmonische Zukunft nicht weiter…
Dieser Artikel wurde am 6. Januar 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

2014 ist vorbei und hat diesen Planeten auf dem Weg in eine ausgeglichene, harmonische Zukunft nicht weiter gebracht. Im Gegenteil: So gut wie alle Zeichen stehen auf Stress. Nie zuvor sind so viele Menschen in Kriegen umgekommen (mindestens 185 Millionen im 20. Jahrhundert und allein 5,5 Millionen seit 1980) und nie zuvor gab es eine größere Völkerwanderung (über 50 Millionen Menschen waren 2014 auf der Flucht). Besonders schlimm ist, dass der Anteil der zivilen Kriegsopfer von etwa 5% im ersten Weltkrieg auf über 95% im Jahr 2014 gestiegen ist. Die Klimaerwärmung ist nicht mehr aufzuhalten, vielleicht noch zu begrenzen. Alle anderen „Probleme“ sind nicht im Ansatz gelöst, sondern eskaliert. Gibt es trotzdem Grund zu „Hoffnung“?

Die Welt ist Sklave des Wachstums

Reiner Klingholz, Leiter des Berliner Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, schreibt in seinem Buch: „Sklaven des Wachstums“, dass alle Probleme, die aufmerksame Menschen heute bewegen, nicht mit Vernunft zu lösen sind und das kapitalistische System die Welt unweigerlich „in den Abgrund“ führen wird. Erst dann, durch den großen Zusammenbruch, werden die Menschen aufwachen und handeln. Offenbar hat Klingholz absolut richtig beobachtet, kommen doch so gut wie alle „Fachleute“ zu dem gleichen Schluss. Selbst der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble hat in einem Interview ausdrücklich festgestellt, „dass wir so nicht weitermachen können, wir zerstören durch unser augenblickliches Handeln unsere Lebensgrundlagen“. Diese Erkenntnis haben laut zahlreicher Umfragen die meisten Menschen, doch handeln sie damit noch lange nicht danach. Vernunft ist also kein „Motor“ für eine Veränderung, selbst alle wohlfeilen Abkommen, Verträge und Übereinkommen zum Erhalt der „Umwelt“ und für ein friedliches Zusammenleben sind das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben sind. Rebecca Costa hatte insofern ebenso Recht, wie seinerzeit Karl Marx und davor schon Platon. Der Mensch steht, wieder einmal, vor einer „kognitiven Schwelle“ und weiß keinen Rat. Der bisher so dominante „Westen“ verliert nicht nur „Menschen“, sondern auch seinen Einfluss. Warum soll es ihm also anders gehen, als vorherigen „Hochkulturen“, wie den Ägyptern, den Majas oder den Khmern?

Denken schafft eine Parallelwelt

Der Mythos von einem vernunftgesteuerten, denkenden Wesen mit freiem Willen ist eine der Lebenslügen der christlich abendländischen Kultur. Wie jeder Baustein in diesem Kosmos ist auch das „Denken“ dem einzigen Naturgesetz unterworfen: es muss eine Balance herstellen. Gedanken, so sie zum Denken im philosophischen Sinn genutzt werden, sind Baustein, Werkzeuge des Gehirns, also des Menschen. Diese Bausteine sind Begriffe, die mit ganz subjektiven Wahrnehmungen besetzt sind und damit für eine echte Kommunikation ungeeignet. Sprache ist ein Kommunikationswerkzeug, um Gesten und die bis dahin sonst noch genutzten Mittel der Verständigung zu ergänzen. Seit Menschen sich einfach nur hinsetzen und nur noch mit ihren Gedanken herumspielen, hat sich nichts verbessert, eher im Gegenteil. Sie haben mit der Zeit eine Parallelrealität aus diesen Bausteinen konstruiert, die mit der Wirklichkeit nichts mehr zu tun hat. Jedes Wesen muss stets alle Sinne nutzen, um die „Energiegefälle“, also mögliche Probleme in der Welt, aufzunehmen und dann mit Hilfe seiner „Organe“, also seiner eigenen Werkzeuge, wieder – eben auch für sich – eine Balance herstellen. Das ist dann „intelligentes Leben“ und automatisch nachhaltig. Werden Wahrnehmungen außeracht gelassen, ja sogar noch behauptet, das Wesen könne kraft seiner Gedanken und mit Hilfe dieser geplanten Handlungen Einfluss auf die Mitwelt nehmen und seinen Energiebedarf nach eigenen Plänen stillen, muss dieses Unterfangen scheitern. Das Hauptproblem ist dabei die Illusion, frei denken und entscheiden zu können. Das Gehirn ist nur damit beschäftigt, im Augenblick registrierte ganz subjektive Energiegefälle auszugleichen, Stress abzubauen. Der restliche Körper – also der Mensch – ist da nur ein Werkzeug. Problematisch ist für die Menschen des Westens, dass sie in einem chaotischen Berg von Werkzeugen und Dingen sitzen, der den Blick auf die Realität völlig unmöglich zu machen scheint.

Hoffnung liegt in Gefühlen, sofern dies nicht nur Wut ist

Wut ist eines der Gefühle, dass bisher, in der Geschichte der menschlichen Kulturen der letzten 10.000 Jahre für Veränderungen gesorgt hat. Leider zumeist in Verbindung mit viel Blut und Leid. Im Jahre 2014 war schon sehr viel Wut „unterwegs“ und führte zu der beschriebenen Unzahl von – zivilen – Opfern und der Massenflucht.
Auf der anderen Seite, die in den Medien kaum beachtet wird, haben sich aber schon lange sehr viele Menschen aus dem „Weltgeschehen“ geschlichen und sind auf dem Weg zu einem harmonischen Leben in ihrer jeweiligen Mitwelt. Dieses wurde hier bereits in vielen Berichten beschrieben. Allein dieser Weg, der kleinen Gemeinschaften, die sich und ihre Mitwelt „erfühlen“ und so auch in ihren Gedanken einen Ausgleich herstellen, kann ohne große Verluste in eine sinnvolle Zukunft führen.
Der Weg über eine „vernünftige Politik“, eine „grüne Wirtschaft“ und einen weichgespülten Kapitalismus sind unrealistischer Blödsinn. Dieser Weg braucht nun einmal Wachstum (mindestens 1,7 Prozent in jedem Jahr), da sein ganzes System sonst kollabiert. Da ist es egal, unter welcher Maske er sich versteckt. Jede „grüne Technologie“ verbraucht erst einmal ebenso viele fossile Rohstoffe und Energie, wie jede schmutzige Technologie und ohne Wachstum findet sie ohnehin keinen Investor.
Allein ein sofortiger Beginn einer Kreislaufwirtschaft unter Nutzung aller bisher „geförderten“ Ressourcen, also der vorhandenen und bereits „entsorgten“ Geräte und Materialien und ein sofortiger Verzicht auf die Nutzung von Erdöl und Kohle, könnte den großen Knall vermeiden. Da sind sich alle Fachleute einig.
Anzeichen von einer „Wende“ in diese Richtung fehlten jedoch bisher. Ob 2015 einen Fortschritt bringen wird?

http://taz.de/Der-Globus-im-Wandel-/!152034/
http://www.geo.de/GEO/natur/oekologie/zukunft-nachhaltiges-wachstum-ist-eine-illusion-77279.html
http://www.fuehlenunddenken.de/2012/05/01/das-prinzip-nachhaltigkeit/