Ahornsirup könnte den Einsatz von Antibiotika deutlich reduzieren und Resistenzen verhindern. Das fanden kanadische Forscher kürzlich heraus.
Dieser Artikel wurde am 25. Mai 2018 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Ahornsirup könnte den massenhaften Einsatz von Antibiotika minimieren. Das fanden Wissenschaftler um Nathalie Tufenkji von der McGill University in Montreal heraus, wie scinexx.de berichtet. “Die indigenen Völker in Kanada nutzen den Sirup seit jeher, um Infektionen zu bekämpfen”, sagt Tufenkji gegenüber scinexx.de. “Mich hat schon immer die Wissenschaft hinter dieser Volksmedizin interessiert.”

Zunächst hatten die Forscher den Ahornsirup in seine Bestandteile Zucker, Wasser und Phenolverbindungen, heißt es weiter. Als die Wirkung auf verschiedene Bakterienstämme ausblieb, testete man zudem die These, dass Ahornsirup die Wirkung von Antibiotika zumindest verstärkte. Sie mischten das Phenolextrakt aus dem Ahornsirup mit den Antibiotika Ciprofloxacin und Carbenicillin und wandten diese Mischung erneut auf verschiedene Bakterienstämme an. Dabei stellte sich heraus, dass es zu einem synergetischen Effekt kam: Die Wirkung beider Antibiotika wurde so sehr verstärkt, dass deren Dosis um 90 oder sogar um 97 Prozent reduziert werden konnte.

Wie sich herausstellte, scheint Ahornsirup auf die Zellwände der Bakterien zu wirken, indem sie deren Durchlässigkeit erhöhen. Das Antibiotikum kann so offenbar besser ins Innere der Krankheitserreger eindringen und sie besser zerstören. Auf diese Weise könnte der Einsatz von Antibiotika in Zukunft vielleicht deutlich reduziert werden. Auch die so gefürchteten Resistenzen, vor denen die WHO kürzlich erneut Alarm schlug, könnte man so möglicherweise eindämmen.

Mehr zum Thema Leben

Diese Kategorie beschäftigt sich mit allem, was das tägliche Leben berührt, um dieses nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten. Mit folgenden Links gelangst du der Reihe nach zu mehr Artikel in diesem Themenbereich für Einsteiger bis zu Profis.

 

Quelle: Artikel auf scienexx.de

Foto: Pixabay