Von Bio-Kritikern hört man immer wieder, dass Bio-Obst und Bio-Gemüse auch nicht mehr Vitamine oder Nährstoffe hat, als konventionelles. Das mag so stimmen, jedoch lebt es sich ohne Pestizide deutlich gesünder!
Dieser Artikel wurde am 12. Juni 2013 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Beim Bio-Anbau ist der Einsatz von Pestiziden verboten. Konventionelle Produkte müssen sich nach den gesetzlich vorgegebenen Höchstwerten richten. Bzw. “müssten” – denn immer wieder werden hier die Grenzwerte überschritten.

Viele kleine Dosen Gift

Doch wie sieht das aus mit diesen Höchstwerten? Wie viel an Pestiziden kann der Mensch vertragen, ohne davon krank zu werden? Die EU hat hierzu Richtlinien festgelegt: Höchstwerte für Pestizidrückstände in Lebens- und Futtermittel. Es gibt hier einen Standardhöchstwert von 0,01 mg pro kg, sofern für ein bestimmtes Erzeugnis kein spezifischer Rückstandshöchstgehalt festgelegt wurde.

Wenn man sich das Amtsblatt genauer ansieht, dann bemerkt man, dass fast alle angeführten Lebensmittel einen Höchstwert von 0,05 mg/kg aufweisen und einige sogar weit darüber liegen.

  • Erdbeeren z.B. dürfen 2 mg/kg an Azoxystrobin enthalten und Brombeeren 3 mg/kg
  • Kopfsalat liefert 3 mg/kg an Pestizidrückständen und Chinakohl gar 5 mg/kg
  • Hmmm lecker: Frische Kräuter enthalten bis zu 3 mg Pflanzenschutzmittel pro kg
  • Orangen können Sie inkl. 7 mg Fludioxonil genießen und bei Grapefruits bekommen sie gar 10 mg Gift gratis mit dazu
  • Auch bei Kern- und Steinobst (Äpfel, Birnen, Marillen, Kirschen, etc.) sieht es mit 5mg pro kg nicht viel besser aus

Jeder Produzent und Hersteller ist gesetzlich auf der sicheren Seite, weil seine Äpfel, seine Kartoffeln, seine Karotten, sein Mehl, sein Hühnerfilet, seine Nüsse, sein Kaffee oder seine Gewürze die vorgegebenen Höchstwerte nicht überschreiten. Doch wie sieht es für den Konsumenten aus, der über den Tag verteilt einige dieser Produkte zu sich nimmt? Da kann doch einiges zusammen kommen…

Die Summe macht es aus

Gehen wir davon aus, dass Sie zum Frühstück eine Semmel mit Butter und Marmelade essen, dazu einen Kaffee mit Milch oder vielleicht frisch gepressten Orangensaft – soll ja gesund sein! MIT JEDEM DIESER PRODUKTE (so sie nicht BIO sind) WERDEN SIE EIN KLEIN WENIG AN PESTIZIDEN AUFNEHMEN.

Zu Mittag vielleicht etwas Gesundes? Wie wäre es mit Fisch und Gemüse, dazu einen Salat? Doch auch hier gilt: MIT JEDEM DIESER PRODUKTE (so sie nicht BIO sind) WERDEN SIE EIN KLEIN WENIG AN PESTIZIDEN AUFNEHMEN.

Beim Abendessen soll es schnell gehen. Brot, ein bisschen Schinken und Käse und dazu noch ein paar Tomaten, Gurken und Radieschen. Sehr schön! Aber: MIT JEDEM DIESER PRODUKTE (so sie nicht BIO sind) WERDEN SIE EIN KLEIN WENIG AN PESTIZIDEN AUFNEHMEN.

Dann soll es auch Menschen geben, die die Zeiten zwischen den Mahlzeiten auch nur mit einem Snack überstehen. Also gibt es als Überbrückung noch einen Apfel, einen Kuchen oder vielleicht einen Pudding. Und wiederum: MIT JEDEM DIESER PRODUKTE (so sie nicht BIO sind) WERDEN SIE EIN KLEIN WENIG AN PESTIZIDEN AUFNEHMEN.

Gesundheitlich unbedenklich?

Wenn ich davon ausgehe, dass in fast jedem von mir konsumierten Produkt eine geringe Menge an Pflanzenschutzmittel-Rückstand zu finden ist, kann ich mir vorstellen, dass diese Gesamtmenge nun gar nicht mehr so unbedenklich ist.

Dann gibt es ja noch jede Menge anderer Rückstände, die gesetzlich erlaubt sind. Doch weder Langzeitwirkung noch die Wirkung verschiedener Pestizide zusammen sind ausreichend erforscht. Was so ein Giftcocktail anrichten kann, möchte ich mir nicht vorstellen…

Gut, dass ich mit meinem BIO-Einkauf auf der sicheren Seite bin! Konventionelle Produkte kommen mir nur in Ausnahmefällen in den Einkaufswagen.

Der Einsatz von Pestiziden richtet auch in der Tier- und Umwelt enormen Schaden an und  ist ein weiterer Grund, warum man zu BIO-Produkten greifen sollte!

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