Dieser Artikel wurde am 4. Dezember 2013 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell! Der – alternative – Nobelpreis für Hans R. Herren und die Stiftung „Biovision“ ist eine Auszeichnung…
Dieser Artikel wurde am 4. Dezember 2013 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Der – alternative – Nobelpreis für Hans R. Herren und die Stiftung „Biovision“ ist eine Auszeichnung für ein Projekt, das schon seit fast 30 Jahren beweist, dass industrielle Landwirtschaft nicht in der Lage ist, den Hunger in der Welt zu bekämpfen, sondern lediglich dazu dient, gewissen Konzernen Dividenden zu erwirtschaften. Alle Länder, die bisher in Fortsetzung des Kolonialismus ausgebeutet wurden – und daher Hunger leiden – könnten sich selbst ernähren, wenn sie nur ihr Land wieder – wie früher – bewirtschaften können, dann endlich auch ohne Einsatz von Chemie.

 

Es ist Zeit den Kolonien ihr Land zurückzugeben

 

Die Monokulturen der Plantagen haben weltweit fruchtbare Böden zerstört, durch massiven Einsatz von Chemie sogar vergiftet. Diese Plantagen wurden zudem auf „gestohlenem“ Land, dem Land der Kolonien angelegt, wodurch die ursprünglich dort ansässigen Bauern vertrieben wurden und die üblicherweise über diese Gebiete ziehenden Nomaden ihr Weideland verloren. Von der Sklavenarbeit auf den Plantagen der Landräuber konnten die ehemaligen Bauern ihre Familien nicht ernähren und durch die Bodenvernichtung ging mehr und mehr Land verloren, wurde zu Steppe und schließlich zu Wüste. Nach der UN-Charta der Menschenrechte ein beispielloses Verbrechen.

Bis heute dauert die unverschämte Ausbeutung an, weil die jeweiligen Länder – deren Grenzen ohnehin willkürlich gezogen, alte Stammesgebiete zerschneiden und gewachsene Strukturen ignorieren – gezwungen werden, immer noch Schutzgeld zu zahlen, Zinsen auf Entwicklungshilfekredite, die eigentlich Reparationszahlungen sein müssten. Diese müssen für die angerichteten Schäden erfolgen. Solange dieser unwürdige Zustand bestehen bleibt, müssen diese Länder wiederum ihr fruchtbares Land verpachten oder verkaufen, welches dann wieder den Bauern fehlt, um sich zu ernähren. Es müssen also Lebensmittel eingeführt werden. Zudem streiten sich Länder oder einzelne Gruppen in den – unsinnigen – Landesgrenzen um die letzten Bodenschätze, nur um die genannten „Schulden“ zahlen zu können.

 

Von Afrika lernen

 

Hans Rudolf Herren, der Schweizer Insektenforscher hat letztlich Jahrtausende altes Wissen  wieder belebt und mit seiner Arbeit begonnen, den ökologischen Schaden, den der Raubbau angerichtet hatte – und weiter anrichtet zu reparieren. Maniok ist zwar eine erst im 16. Jahrhundert – von den Portugiesen – eingeführte Kulturpflanze in Afrika, aber seitdem eines der Grundnahrungsmittel. Ihr fehlte allerdings ein angestammter „Verteidiger“ gegen einen ebenfalls mitgebrachten Schädling, die Schmierläuse. Diesen Helfer, die Schlupfwespe, konnte Herren ausfindig machen und nun ebenfalls „einführen“. Alle Versuche, die Ernten durch chemische Mittel zu retten waren fehlgeschlagen. Dieses Beispiel zeigt aber, dass stets ein Gleichgewicht herrschen muss, damit alle Spezies – in diesem Fall die Maniokpflanze und mit ihr der Mensch – leben können. Alle Eingriffe in dieses harmonische System zerstören in der Regel das Gleichgewicht.

Nun können tausende Kleinbauern wieder sich, ihre Familien und ihr Volk ernähren, allerdings zum Leidwesen der Agrar- und Chemiekonzerne. Dazu müssen sie allerdings ihr Land zurückerhalten. Hier stößt auch die Biovision-Stiftung an Grenzen, die letztlich nur die alten und neuen Kolonialmächte beseitigen können. Immer wieder fordern afrikanische Politiker, dass der Kolonialismus endlich aufhören müsse. Das bedeutet, dass alle Aktivitäten ausländischer Konzerne und Investoren sofort aufhören und das Land sofort an die Bürger vor Ort zurückgegeben werden muss. All das natürlich absolut kostenfrei. Dieses ist dann keine Enteignung der Kolonialmächte, denn diese hatten das Land ja zuvor geraubt, also selbst enteignet.

 

Nachhaltige Landwirtschaft ernährt und sorgt für Gesundheit

 

Die Ursache für Krankheiten, Seuchen und Hunger ist heute die Chemie- und mit ihr die Pharmaindustrie und ihre Methoden. Das, was als „Segen“ der wissenschaftlichen Medizin und Agrarwirtschaft wie eine Monstranz hoch gehalten wird, sind offensichtliche Trugbilder. Probleme, wie Seuchen oder Missernten waren strukturelle Probleme, die in den maximal 10.000 Jahren des Lebens in Siedlungen erst „erlernt“ werden mussten. Eine bessere Organisation der Tierhaltung, des Anbaues und der Hygiene haben diese Probleme weitgehend beseitigt. Ein Einsatz künstlicher „Waffen“ hat immer nur neue Probleme verursacht. Die „biologischen“ Methoden Hans Rudolf Herrens haben ohne die Pharmaindustrie die Malariafälle z. B. allein um mehr als 70% verringert.

Die „nomadische Viehwirtschaft“ hat sich über tausende Jahre bewährt und mehr als genug Fleisch bereitgestellt. Durch den Landraub,  neue „Staatsgrenzen“ und die Bodenzerstörung der Kolonialmächte wurde diese Wirtschaft, die letztlich die Böden fruchtbar hielt – gar Steppen fruchtbar macht – zerstört. Afrika, Südamerika, ja alle Kontinente haben genügend landwirtschaftliche Flächen um ihre Menschen zu ernähren. Man muss es nur wieder zulassen. Dieser Planet wird niemals übervölkert werden, sorgt ganz „natürlich“ für ein harmonisches Verhältnis – wenn man ihn lässt. Der „Peak“ des Wachstums der Weltbevölkerung ist bereits überschritten, Märchen von der drohenden „Menschenschwemme“ sind Parolen der Industrienationen.

Wir sind Teil der Natur und müssen lernen uns wieder in die Mechanismen, das Gleichgewicht einzufügen. Der Wahn, das gesamte System zu beherrschen, ist das einzige Problem, welches wirklich zu einem globalen Kollaps führen kann.

 

http://www.biovision.ch/news/

https://www.energieleben.at/der-kolonialismus-treibt-die-menschen-uber-das-mittelmeer/

https://www.energieleben.at/die-jagd-nach-land-%E2%80%93-der-neue-mundraub/

https://www.energieleben.at/das-jahrhundert-der-biologie/