Dieser Artikel wurde am 6. September 2011 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Viele Großstädter kennen das Gefühl: Manchmal möchte man den Straßenlärm und die Asphaltlandschaft gegen frisches, saftiges Grün…
Dieser Artikel wurde am 6. September 2011 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Viele Großstädter kennen das Gefühl: Manchmal möchte man den Straßenlärm und die Asphaltlandschaft gegen frisches, saftiges Grün und wohltuende Ruhe eintauschen. Doch in der Stadt sind grüne Flächen rar und selbst dort findet man nicht immer die Entspannung, die man sucht.

Praktisch wäre es, wenn man einfach nur vor die Tür gehen müsste und sofort die bloßen Füße ins taufrische Gras tauchen könnte- und das Ganze am Besten mit einem atemberaubenden Ausblick über die ganze Stadt. Sie glauben, dass das nur ein Traum bleibt? Dann haben Sie noch nicht an “Dachbegrünung” gedacht: urban, grün, umweltfreundlich und funktional!

Ein Dach, das es nicht “in” aber dafür “auf sich hat”

Grüne Dächer verleihen der Großstadt nicht nur ein angenehm natürliches und wohnliches Ambiente, sondern bieten auch viele Vorteile: Gebäude mit begrünten Dächern senken Heiz- und Kühlungskosten. Das Einsparungspotenzial hängt dabei von der Art der Dachbegrünung und von der Größe des Gebäudes ab. Bei einem durchschnittlichen, einstöckigen Gebäude mit einer Bepflanzung von rund 10 cm Dicke können im Sommer bis zu 25% der Kühlungskosten eingespart werden. Je nach Dicke beziehungsweise Tiefe der Bepflanzung, zeigt sich das Grün auf dem Dach weniger oder mehr energiesparend: Dünnerschichtiges Dachgrün muss Einbüßungen hinsichtlich der Pflanzendiversität in Kauf nehmen, wobei es preigünstiger ist als dickschichtige Bewachsungen. Letztere zeichnen sich durch einen größeren Spielraum in der Artenvielfalt der Bepflanzung aus, allerdings ist das Gewicht der grünen Pracht in diesem Fall größer und auch die Anschaffungskosten sind höher.

Normalerweise besitzen die Dächer “unter” dem Grün ein Abflusssystem, eine filternde Schicht und eine qualitativ hochwertige wasserdichte und wurzelabweisende Struktur. Auf diesem Fundament können verschiedenste Gewächse oder sogar Gemüse gezogen werden. Besonders geeignet sind heimische Pflanzen, da diese an das hiesige Klima und die Umwelt gewöhnt sind und auch die Tierwelt daran angepasst ist. Vor allem die Ungestörtheit auf den Dächern – fernab von dem städtischen Getose – lockt den einen oder anderen natürlichen Besucher, der “den Wald vor lauter Asphalt” nicht mehr sehen kann, an. Aber nicht nur die heimische Vegetation gewinnt durch die grünen Stadtdächer etwas Raum zur Entfaltung: Auch “fremde” Pflanzenwelten können vor der städtischen Kulisse aufregend wirken, wenngleich diese Design-Varianten meist kostspieliger ausfallen.

Stadthitze ade!

Angenehmeres Klima für die Städte hängt auch mit den Grünflächen vor Ort zusammen: Es ist ein Phänomen, dass die Temperaturen in größeren Städten höher sind als in den angrenzenden Regionen. Im Englischen nennt man diese Erscheinung “Urban Heat Island Effect”. Die grünen Dächer und Wände können die städtische Hitze jedoch lindern, indem sie die Sonnenstrahlung absorbieren, statt sie zu reflektieren. Außerdem können durch das frische Grün auch negative Umwelteinflüsse wie Abgase und Luftverschmutzung gemindert werden. Und noch weitere postive Vorteile lassen sich finden: Selbst- angepflanztes Gemüse und Obst aus der Nahversorgungs- Quelle machen aufwendige Lebensmittel-Transporte überflüssig, reduzieren dadurch schädliche Emissionen und sparen zudem Kosten beim Einkauf.

Die eigenen 4 Wände aus Gras

Neben den grünen Dächern lassen sich auch Fassaden und Wände mit Grünflächen verschönern. Bei Fassaden wachsen die Gewächse entweder direkt an der Mauer oder sprießen mithilfe eines stützenden Gerüstes in die Höhe. Die Wände wiederum besitzen unter der grünen Bepflanzung oftmals Edelstahl-Elemente, eingebaute Bewässerungssysteme und weitere Bestandteile, die das Grün optimal gedeihen lassen. Da für eine erfolgreiche Begrünung fachmännisches Know-How unbedingt erforderlich ist, gibt es sogar zertifizierte Spezialisten, die als “Green Roof Professionals” (GRPs) bezeichnet werden. Von Fragen bezüglich des Designs und der Bewässerung bis hin zur Wasserundurchlässigkeit und Bepflanzung können GRPs über alle möglichen Themen Auskunft geben.

Sonnenenergie auf grünen Dächern

Was auf den ersten Blick etwas futuristisch anmuten mag, vereint viele Vorteile: Eine Photovoltaik-Anlage auf dem begrünten Dach produziert Strom für das Eigenheim und schützt das Dachgrün zumindest teilweise vor starkem Wind. Die Bepflanzung wiederum vermag die Temperaturen auf dem Dach zu drosseln und durch die gemäßigten Temperatur-Verhältnisse die Effektivität der Photovoltaik-Anlage zu erhöhen.

Grüne Dächer und Wände bieten also eine Reihe von Vorteilen, die auf lange Sicht das städtische Flair bereichern und die Lebensqualität von Tier und Mensch verbessern.

Unter diesen Links können Sie sich über Wiener Förderungen von Grund- und Wandbegrünung in Innenhöfen und Dachbegrünung informieren.